Die dritte Herstellergruppe in Japan entsteht rund um Honda - wobei Honda bislang weitgehend isoliert dasteht. Operativ ist ledigliche eine Kooperation mit der zum Google/Alphabet-Imperium gehörenden Autosparte Waymo sowie mit Hitachi Automotive.
Honda steht in Europa trotz eines eigenen Werkes in Großbritannien mit dem Rücken zur Wand. Der Hersteller mit jahrzehntelanger Motorenexpertise hat es versäumt, neue Karosseriekonzepte zu entwickeln, er verzettelte sich mit Roboter-Entwicklungen und Flugzeug-Projekten.
Diese breite technologische Basis ist zugleich aber auch ein enormer Schatz. Das Honda-Engineering gilt als technologisch äußerst anspruchsvoll, die Entwickler sind in vielen Branchen geistig zu Hause - ein Riesenvorteil, wenn es um die Entwicklung der Mobilität von übermorgen geht.
Erst in der vergangenen Woche präsentierte Honda im kalifornischen San Jose mit dem Clarity Electric eine neue, rein batterieelektrische Limousine, die Teslas Model 3 herausfordert. Ausgestattet ist der Clarity Electric mit einem eher kleinen 25,5-Kilowatt-Batteriepack.
Das neue E-Auto soll der Auftakt sein für eine aggressivere E-Strategie. Bereits ab 2025 will Honda 75 Prozent seiner Modellreihen auch mit reinen E-Antrieben oder als Plug-in-Hybride anbieten. Ab 2030 soll rund zwei Drittel des Absatzes auf E-Autos beruhen.
Diese ehrgeizigen Ziele wird Honda allerdings kaum alleine erreichen können. Da die kleinen Wettbewerber in Japan schon unter den beiden Rivalen Toyota und Nissan aufgeteilt sind, wird Honda verstärkt auf ausländische Partnersuche gehen müssen.
Angesichts der hohen Bedeutung des amerikanischen Marktes gehört nicht viel Phantasie zu der Vorstellung, dass ein US-Hersteller hierbei der richtige Partner sein könnte.
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