Normalerweise werden Verträge erst verhandelt und dann unterschrieben. Bei BMW und seinen Händlern ist es derzeit umgekehrt: Erst nach der Unterschrift geht es um entscheidende Punkte. Im Showdown vor gut zwei Wochen war angesichts deram 30. September auslaufenden Verträge nicht mehr genug Zeit dafür. Daher hatten die Händler den kritisierten Vertrag im Vertrauen auf die Zusage des Herstellers unterschrieben, nochmals an den Verhandlungstisch zu kommen.
Die Streitpunkte sollen nun ein oder mehrere Sideletter regeln, wie aus Händlerkreisen zu hören ist. Der Verband selbst äußerte sich nicht. Es geht um zehn bis zwölf Punkte. Die Besonderheit: Weil zum 1. Oktober Sebastian Mackensen Peter van Binsbergen als Vertriebschef Deutschland abgelöst hat, verhandelt der Verband nun mit Mackensen. Im Handel wird dies durchaus positiv gesehen. Allerdings haben die Händler ihre Verhandlungsposition mit der Unterschrift unter die neuen Verträge selbst geschwächt. Sollte BMW die Situation ausnutzen, würde der Hersteller allerdings an Glaubwürdigkeit verlieren.