Welcher Porsche darf es sein? Kunden des Sportwagenherstellers sollen sich diese Frage künftig nicht erst im Showroom stellen, sondern schon zu Hause, denn sie sollen künftig virtuell einen Blick auf den Hof des Händlers werfen können.
Dafür hat Porsche das sechsmonatige Projekt „Virtual Showroom“ gestartet – der Testmarkt ist Kanada. „Der Markt eignet sich deswegen, weil es flächenmäßig ein sehr großer Markt ist und viele unserer Kunden nicht mal eben zum Händler fahren können“, sagt Porsche-Digitalchef Thilo Koslowski. Er hat mit seinem Team eine Video-Lösung entwickelt, wobei sich Interessenten über die Porsche-Website einloggen und vom Händler Autos zeigen lassen können, die gerade vorrätig sind.
Der Händler geht dabei mit einem eingens dafür ausgerichteten Smartphone oder Tablet durch das Autohaus und von Auto zu Auto und zeigt, welche Fahrzeuge und mit welcher Ausstattung sie auf dem Hof stehen.
Die Resonanz von Händlern und Kunden ist groß. Mittlerweile haben sich acht von 19 Händlern in Kanada registriert, vier weitere stehen in Aussicht. Im Schnitt erreichen die Porsche-Händler täglich 20 Anfragen von Kunden über den virtuellen Showroom. „Interessant ist, dass die Kunden nicht nur an einem Fahrzeug interessiert waren, sondern sich häufig mit einer konkrete Kaufabsicht an uns gewendet haben“, so Koslowski.
Wenn die Testphase in Kanada abgeschlossen ist, will Porsche entscheiden, welche Märkte als Nächstes virtuell angegangen werden. Der Sportwagenhersteller erhofft sich, den Kreis der Kunden mit der Strategie erweitern zu können – und zwar vom Sofa aus.
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