Rapunzel hat offenbar Sorgen, dass der Zorn von Dieselfahrern gegenüber der DUH auf das Unternehmen abfärben könnte. Am Freitag veröffentlichte der Naturkosthersteller daher eine Mitteilung, in der er betont, mit den Diesel-Fahrverboten nichts zu tun zu haben. Die Berichte, dass Rapunzel ein "Geldgeber" der DUH wäre, seien falsch, betont das Unternehmen darin. Man sehe "Vorgehensweisen wie die Abmahnpraxis der DUH durchaus kritisch. Diese fördert Rapunzel weder finanziell noch ideell."
Die seit 20 Jahren bestehende Verbindung zwischen Rapunzel und der DUH basiere "ausschließlich auf dem HIH-Fonds". Der Hand in Hand Fonds dient der weltweiten Förderung öko-sozialer Projekte. Seit seiner Gründung 1998 habe er 360 Projekte in 56 Ländern mit einer Summe von 1,5 Mio. Euro unterstützt. Bei der Gründung des HIH-Fonds habe Rapunzel eine unabhängige Institution gesucht, die diesen Fonds als gemeinnützige Organisation verwalte.
"Wichtig bei der Entscheidung für die DUH waren damals die gemeinsamen Ziele, sich für den Umweltschutz zu engagieren", betonte Rapunzel. Deshalb begrüße man "in der Sache" das Engagement der DUH für Klimaschutz. "In punkto Stil und Vorgehensweise ist Rapunzel dagegen nicht zwingend einer Meinung mit der DUH und sieht manche Punkte auch durchaus kritisch."
Auch Rapunzel-Gründer und Geschäftsführer Joseph Wilhelm redet der DUH ins Gewissen: "Wir bei Rapunzel setzen grundsätzlich auf Dialog statt auf rechtliche Schritte und Abmahnungen. Wir würden es sehr begrüßen, wenn die DUH mit den Beteiligten jetzt zu einem konstruktiven Dialog findet, bei dem sowohl die politisch Verantwortlichen, als auch die Industrie ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten."
Erst anfang der Woche war bekannt geworden, dass Toyota sein finanzielles Engagement bei der DUH beendet, auch Krombacher ist nicht mehr an Bord.
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