Der Kitzinger Zulieferer Fehrer stellt Sitzpolster, Sitzmodule und Strukturteile für den Fahrzeuginnenraum her und betreibt bereits ein Werk in Ungarn. Die Berichte über den Stopp der Neubauplanungen stützen sich auf Aussagen des Bürgermeisters von Kozármisleny, wo das Werk hätte entstehen sollen. Auch im bereits bestehenden Fehrer-Werk im ungarischen Mór kämpft der Zulieferer Berichten zufolge mit einem Mangel an geeigneten Arbeitskräften. Das Werk Mór liegt etwa 60 Kilometer südöstlich vom Audi-Werk in Györ. Bis zum Suzuki-Werk in Esztergom beträgt die Entfernung etwa 80 Kilometer. Fehrer wollte auf Anfrage der Automobilwoche keine Stellungnahme zu dem Thema abgeben.
Das geplante neue Werk inKozármisleny hätte den Berichten zufolge innerhalb von vier Jahren rund 1000 Arbeitsplätze bieten sollen. Der Ort liegt rund 150 Kilometer Luftlinie südwestlich von Kecskemét, wo Daimler gerade für eine Milliarde Euro ein zweites Fahrzeugwerk baut. Das Audi-Werk in Györ befindet sich etwa 180 Kilometer west-nordwestlich von Kozármisleny. Ungarischen Medien zufolge scheint die Begeisterung von Industrieunternehmen für das Land abzunehmen. Es wird berichtet, internationale Unternehmen, die bereits in Ungarn produzierten, würden auf der Suche nach niedrigeren Stundenlöhnen eher neue Werke in der Ukraine, Serbien und Fernost errichten, statt ihre Kapazitäten in Ungarn auszubauen.
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