Es kommt nicht oft vor, dass Rockstars Schwäche zeigen. Jensen Huang ist so ein Rockstar. In schwarzer Biker-Jacke, schwarzer Jeans und schwarzem Poloshirt. Und er lässt sich als solcher gern feiern. Seit ein paar Jahren mischt Huang die Autoindustrie auf.
Huang ist Gründer und Chef von Nvidia, einem Hersteller von Grafikkarten für Computerspiele. Künftig soll seine Technik auch Autos autonom fahren lassen. Mehr als 370 Unternehmen aus der Autoindustrie hat er bereits inseiner Kundenkartei. Tesla nutzt die Technik für seinen Autopiloten, aber auch VW, Toyota, Bosch oder ZF gehören zu Nvidias Kunden.
Doch gerade zum großen Nvidia-Happening, der Entwicklerkonferenz GTC im Silicon Valley, war die Rocker-Party plötzlich vorbei. Bei einem Unfall mit einem selbstfahrenden Auto von Uber war zuvor ein Mensch gestorben. Huang schlug vor diesem Hintergrund nur noch leise Töne an: "It's hard" – "es ist schwer". Und es wird schwer bleiben. Denn Sicherheit bei autonom fahrenden Fahrzeugen zu garantieren, sei das bislang Anspruchsvollste, mit dem die Computerwelt je konfrontiert war. "Wir wissen, dass viel auf dem Spiel steht."
Die Branche, die bislang vor Kraft und Vertrauen in die Technologie nur so strotzte, ist plötzlich verwundbar. "Die Autoindustrie ist verunsichert, weil nicht klar ist, wie sie die Technologie fürdie kommenden Fahrzeuge adaptieren muss", sagt Angelos Lakrintis, Marktforscher bei Strategy Analytics.
Und Martin Schleicher, Manager bei der Continental-Tochter Elektrobit, sagt: "Es gibt bislang noch keine Lösung, um zu garantieren, dass die Systeme, mit denen das Auto fährt, auch sicher sind." Das große Zukunftsversprechen mit dem Namen Autonomes Fahren, das so schnell immer näher kam, rückt plötzlich in weite Ferne.