Für den deutschen Automarkt war bereits 2016 ein starkes Jahr. Da schien für 2017 nicht mehr viel Luft nach oben zubleiben. So dürften es viele der Experten gesehen haben, die vor Jahresfrist ihre Prognosen aufgeschrieben haben.
Entsprechend erwartete der Verband der Automobilindustrie (VDA) den Markt „auf hohem Niveau stabil“. Der Importeursverband VDIK prognostizierte die Neuzulassungen „stabil in ähnlicher Größenordnung“, und das Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen sah die Verkäufe in Deutschland „allenfalls stagnieren“. In Zahlen übersetzt waren das bestenfalls 3,35 Millionen Neuzulassungen.Prognosen für 2017 zu niedrig
Das Autohandels-Jahr war besser als erwartet
Ja, auch Experten können irren - durchaus auch zur Freude der Betroffenen. Den das vergangene Jahr war viel besser als es Verbände und Analysten vorhergesagt hatten. Wer lag noch am nächsten? Hier die Übersicht.
Prognosen waren zu niedrig
Doch es gab auch skeptischere Stimmen zum Markt, die aus dem Autohandel kamen. Das deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) ging im November 2016 für das Jahr 2017 von 3,2 Millionen Neuzulassungen aus, was einen deutlichen Rückgang bedeutet hätte.
Inzwischen sind die Neuzulassungszahlen für 2017 keine Prognosen mehr, sondern vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) veröffentlichte Gewissheit. 3,44 Millionen Neuzulassungen zählten die Flensburger. Die Schätzung des ZDK, der als Erster eine Prognose für 2017 gegeben hatte, hatte der Markt bereits Ende November fast erreicht. Einen Informationsvorsprung hatte im Vergleich die Ratingagentur Moody's, die ihre Prognose von 3,4 Millionen Fahrzeugen erst im Frühjahr 2017 abgegeben hatte, damit aber auch nah an der Realität lag. Der Marktbeobachter IHS passt seine Prognosen regelmäßig an. Bereits im Februar schätzte IHS mit 3,39 Millionen Fahrzeugen ebenfalls recht gut. Insgesamt lagen damit zwar alle Prognosen zu niedrig, die meisten allerdings nicht sehr stark. Am Ende gilt eben auch weiterhin der Satz des Münchner Komikers Karl Valentin: „Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“Lesen Sie auch:
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