Vom Bandarbeiter zum Chef

Bei Ford in Köln gilt Adrian Pisarski als mustergültiges Beispiel für den Aufstieg eines Facharbeiters zu einem leitenden Ingenieur.

Der 32-jährige Pole aus Oberschlesien hatte ein leuchtendes Beispiel vor Augen, als er nach dem Abitur 2002 bei Ford in Köln eine Ausbildung als Industriemechaniker startete: seinen Vater. „Mein Vater war bei Ford in der Instandhaltung, mit ihm habe ich schon als Kind viel geschraubt." Im Keller wurde am Abend nach Herzenslust geschraubt, gesägt und gelötet. "Da wurden die Grundlagen für mein Interesse am Ingenieurwesen gelegt", erinnert sich Pisarski heute.

Dem jungen Mann wurde zwar das Interesse, aber noch nicht der Erfolg in die Wiege gelegt - den musste er sich selber erarbeiten. Zunächst einmal fing er da an, wo auch sein Vater gestartet war: Als Industriemechaniker bei Ford in Köln.

„Ich war nach der Ausbildung zum Industriemechaniker an das Band gekommen. Nach einem Jahr war mir klar, dass das nicht meine letzte Station sein kann", sagt Pisarski heute. Wer sich für Ingenieurskunst begeistert, kann nicht tagaus tagein die selben Elemente in ein Fahrzeug einbauen.

Also lautete das Motto lernen - viel lernen. „Abends nach der Arbeit ging es in die Schule." Später wechselte er in die Nachtschicht. „Dann ging ich eben vor der Arbeit in die Abendschule." Das sagt sich leicht – durchhalten können dieses Pensum aber nur die wenigsten.

Doch die Mühe hat sich für Pisarski gelohnt. Durch Fleiß und jahrelange berufsbegleitende Fortbildung schaffte er vor zwei Jahren den Master of Engineering mit der Fachrichtung Projektmanagement. Seitdem ist er Chef der Prozessingenieure in der Endfertigung. Dort leitet Pisarski die Arbeit von acht Ingenieuren.

„Ich bin Ford dankbar, dass ich mich immer wieder weiterentwickeln konnte", sagt Pisarski heute. „Und meiner Frau, denn sie hat mir immer den Rücken frei gehalten." Zuletzt brachte ihn eine mehrmonatige berufsbegleitende Qualifizierung beruflich nach vorn. „Da habe ich verstanden, wie wichtig auch Networking im Berufsleben sein kann." Es reicht eben nicht, fachlich ganz oben zu stehen, wenn man sich nach oben orientiert.

Jetzt peilt Pisarski die nächste Etappe seiner Laufbahn an: „Ich arbeite auf eine Position im Management hin und hoffe, dass die Chefs mir diese Chance geben." Wir sind sicher, das wird gelingen.