Die deutschen Autohäuser und Werkstätten haben 2017 zwar mehr Umsatz gemacht aber weniger verdient. Der Gesamtumsatz der 37.470 Betriebe stieg zwar um 1,4 Prozent auf 174,4 Milliarden Euro, die Marge sank allerdings. Hatte sie 2016 noch 1,7 Prozent betragen, geht der ZDK inzwischen von nur noch 1,3 bis 1,6 Prozent aus, wie Präsident Jürgen Karpinski bei der Jahrespressekonferenz seines Verbands in Berlin erklärte.
"Das Autojahr 2017 hat mehrere Facetten: mehr Neuzulassungen, aber weniger Besitzumschreibungen, höhere Kostenbelastung des Handels durch die Diesel-Krise, dadurch stärkerer Druck auf Umsatz und Ertrag", fasste Karpinski zusammen.
Auch das im Vergleich zu den Vorjahren geringe Umsatzwachstum führte Karpinski auf die Dieselkrise zurück. "Die Autokäufer sind zutiefst verunsichert, drohende Fahrverbote in den Ballungsgebieten machen gebrauchte Diesel fast unverkäuflich", betonte er. Dementsprechend sei es "kein Wunder", dass die Marge gesunken sei. "Die Kostenbelastung des Handels ist vor allem aufgrund der vielen hunderttausend gebrauchten Diesel, die bei den Händlern auf Halde stehen, und der zusätzlich zu erwartenden Leasing-Rückläufer zum Teil existenzbedrohend", betonte Karpinski. "Der Handel kann mit gebrauchten Diesel-Pkw momentan kein Geld verdienen."
Auch in den auf die einzelnen Bereiche heruntergebrochenen Umsatzzahlen zeigt sich die Auswirkung der Dieselkrise auf den Gebrauchtwagenmarkt. Nach starkem Wachstum in den vergangenen Jahren gab es nun einen deutlichen Kick (siehe Grafik).
Auch die Zahl der Kfz-Betriebe in Deutschland ging erneut leicht zurück. 37.470 bedeuten ein Minus von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wobei aber nur die Zahl der fabrikatsgebundenen Betriebe um 3,1 Prozent auf 16.280 zurückging. Die Zahl der fabrikatsungebundenen Betriebe stieg dagegen um 1,2 Prozent auf 21.190 (siehe Grafik). Grund dafür sei, dass gerade im ländlichen Raum bisherige Markenbetriebe sich angesichts steigender Anforderungen in freie Werkstätten umwandeln würden, sagte ZDK-Vize und Bundesinnungsmeister Wilhelm Hülsdonk.