Die Tarifverhandlungen für das Kfz-Gewerbe in Baden-Württemberg haben begonnen. Das erste Treffen in der Nähe von Stuttgart endete - kaum überraschend - ohne Abschluss. Die IG Metall fordert für die rund 64.000 Beschäftigten 5,0 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 12 Monaten und eine Fortführung des Azubi-Übernahme-Tarifvertrags zu verbesserten Konditionen. Die Arbeitgeberseite hat noch kein konkretes Angebot vorgelegt, wies die Forderungen aber zurück.
Auftakt ohne Einigung in Baden-Württemberg
Ein Tarifabschluss müsse die Rahmenbedingungen der Branche berücksichtigen und mit Augenmaß vorgenommen werden, erklärteder Geschäftsführer der Tarifgemeinschaft, Carsten Beuß. "Die Rendite der Kfz-Betriebe war im vergangen Jahr mit 1,6 Prozent trotz der guten Umsatzzahlen erneut viel zu niedrig", betonte er. "Das Servicegeschäft gerät immer mehr unter Druck und im Handel gibt es große Risiken durch die anhaltende Diskussion um Diesel und Fahrverbote." Gleichzeitig müssten die Betriebe in Gebäude und IT-Infrastruktur investieren. "Mit dieser mageren Marge, die weit unterhalb der notwendigen Zielrendite von drei Prozent liegt, ist das nicht möglich."
Zudem sieht man im Kfz-Gewerbe für eine verpflichtende Azubiübernahme "keine Notwendigkeit". Schon heute werde ein Großteil übernommen, betonte Beuß. "Unsere Betriebe wissen einen guten Auszubildenden zu schätzen und lassen ihn nicht ohne Not ziehen."
Die nächste Runde in den Verhandlungen in Baden-Württemberg ist für den 30 Mai angesetzt. In der Vergangenheit war das "Ländle" häufig Pilotbezirk.