Bonn. Bis zum Jahresende rechnet der Branchenverband des Reifenfachhandels BRV mit einem Minus von 14,5 Prozent bei Winterreifen. Das sei „nahezu ein epochaler Einbruch“, sagte der Verbandsvorsitzende Peter Hülzer der Automobilwoche. Gründe dafür sind der milde Winter und die Konkurrenz durch Markenwerkstätten. Letztere hätten mit aggressivem Marketing dem Fachhandel Marktanteile abgenommen. Die Konkurrenz durch den Internethandel habe dagegen nicht mehr so stark zugelegt wie in den vergangenen Jahren. Für das gesamte Pkw-Sommerund -Winterreifengeschäft 2014 rechnet Hülzer mit einem Absatzminus von insgesamt sieben Prozent – mit deutlich negativen Auswirkungen auf Umsatz und Gewinn. Zudem seien die Preise und der Ertrag aus dem Reifenverkauf selbst unter Druck geraten, sagte Hülzer. Ein Stück weit geholfen habe dagegen die Verbreitung des Reifendruck-Kontrollsystems (RDKS). Die Betriebe konnten dadurch mehr Arbeitsleistung verkaufen. Für 2015 erwartet Hülzer ein Absatzplus von 2,5 Prozent im Reifenmarkt. Man müsse abwarten, wie viel sich der Fachhandel davon abschneiden könne.
Schneemangel
Winterdebakel für den Reifenfachhandel
Das Jahresende 2014 gerät zum Debakel für den Reifenfachhandel in Deutschland. Nachdem die Branche bei Sommerreifen noch ein Absatzplus von drei Prozent verzeichnet hatte, brachen die Zahlen im Winterreifengeschäft massiv ein. Oktober und November blieben weit unter den Erwartungen.