München. Die Verschmelzung des VW-Konzerns mit der Porsche SE steht auf der Kippe. "Die Chancen stehen 70 zu 30, dass es dazu kommt“, sagte VW-Konzernchef Martin Winterkorn im Gespräch mit Automobilwoche am Rande einer Fahrzeugpräsentation. Damit beziffert der VW-Chef das Risiko mit 30 Prozent, dass die Fusion nicht wie geplant stattfinden kann. VW und Porsche arbeiteten dennoch mit Hochdruck an der Umsetzung der Grundlagenvereinbarung, so Winterkorn, in der VW und Porsche die Schaffung eines "integrierten Autokonzerns unter Führung von VW“ festgelegt haben.
In jüngster Zeit wachsen die Unsicherheiten um die finanziellen und juristischen Konsequenzen einer Fusion. So sind die steuerlichen Rahmenbedingungen der möglichen Verschmelzung von VW und Porsche derzeit noch nicht verlässlich abzusehen. Zudem steht eine abschließende Bewertung drohender Schadenersatzklagen aus. Hedgefonds aus den USA legen Porsche und der früheren Führung um Ex-Chef Wendelin Wiedeking Falschinformation zur Last. Porsche hatte sich an der geplanten Übernahme von VW verhoben und Wiedeking Mitte 2009 geschasst. Auch in Deutschland haben Fondsgesellschaften schon Ansprüche auf Schadenersatz angemeldet, weil Porsche seine Übernahmepläne für VW nicht offengelegt habe. "Unsere Juristen sind mit intensiven Prüfungen befasst“, sagt Winterkorn.