Wolfsburg. Der VW-Konzern hat das Geschäftsjahr 2010 mit Rekordzahlen abgeschlossen. Der Umsatz stieg im Vergleich zu 2009 um gut 20 Prozent auf 126,9 Milliarden Euro (siehe Tabelle). Beim operativen Ergebnis legte Europas größter Autobauer auf 7,1 Milliarden Euro (2009: 1,8 Milliarden) zu. "2010 war das erfolgreichste Jahr in der Volkswagen-Geschichte“, sagte Konzernchef Martin Winterkorn bei der Jahrespresse- und Investorenkonferenz in Wolfsburg. "Das kommt auch an den Finanzmärkten an.“ Getrübt werden die positiven Resultate allerdings durch die Geschäftszahlen der spanischen VW-Tochter Seat und der britischen VW-Nobelmarke Bentley. Das operative Ergebnis von Seat blieb 2010 mit minus 311 Millionen Euro (2009: minus 339 Millionen) tiefrot. Bei Bentley verschlechterte sich der Wert gar von minus 194 Millionen Euro im Jahr 2009 auf minus 245 Millionen 2010.
Mit Blick auf die beiden Sorgenkinder zeigte sich Winterkorn dennoch zuversichtlich: "Bei Seat weist der Trend wieder nach oben.“ So habe das Unternehmen auf dem Heimatmarkt Spanien "nach 31 Jahren die Marktführerschaft zurückerobert“. Bentley wiederum habe vor allem auf Wachstumsmärkten wie China und Indien gute Perspektiven. Winterkorn: "Nach dem konjunkturellen Zwischentief hat die Marke wieder Tempo aufgenommen.“ Im laufenden Jahr wird der VW-Konzern nach Winterkorns Einschätzung bei Fahrzeugabsatz, Umsatz und Ergebnis abermals Zuwächse erzielen können. Dabei gelte es jedoch, auf "robuste Finanzen und Disziplin bei Kosten und Investitionen“ zu achten. Die Mahnung gilt VW-intern auch als Reaktion auf die Initiative des japanischen VW-Rivalen Toyota, der jüngst seinen Strategieplan "2020 Global Vision“ vorgelegt hatte. VW will Toyota bis spätestens 2018 als Weltmarktführer ablösen. Das Wolfsburger Fazit: "Das abgelaufene Geschäftsjahr hat den Volkswagen-Konzern bei der Umsetzung seiner ,Strategie 2018‘ ein großes Stück vorangebracht.“