München. Auch ein Personalabbauprogramm bekam AutoScout24 im Sommer verordnet. Zwischenzeitlich kochten sogar Gerüchte hoch, das Portal könnte an Springer verkauft werden oder müsse zumindest von seinem Standort in München Abschied nehmen und zur Mutter nach Berlin umziehen. Die Verkaufs- und Umzugsgerüchte sind inzwischen dementiert. Doch es wirkt, als hätte sich AutoScout24 über weite Teile des vergangenen Jahres mit sich selbst beschäftigt. Dass das Unternehmen zudem bei seinem Werkstattportal eine Vollbremsung hingelegt hat, mag auf den ersten Blick nichts mit Handel zu tun haben. Doch dass man sich jetzt wieder auf das Kerngeschäft konzentrieren will, liegt sicher auch daran, dass das Werkstatt- Engagement in den vergangenen Jahren nicht nur einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet, sondern auch Kapazitäten gebunden hat. So könnte 2015 wieder ein gutes Jahr für AutoScout24 werden.
Flop Handel 2014: AutoScout24
Verkauf und Umbau bremsen AutoScout24
Es war ein schwieriges Jahr für AutoScout24. 34,2 Prozent der Teilnehmer an der Top/Flop-Umfrage der Automobilwoche haben das Gebrauchtwagenportal zum Absteiger des Jahres im Handelsbereich gewählt. Die Ursache der Probleme ist streng genommen im Jahr 2013 zu suchen. Damals verkaufte die Telekom drei Viertel der Scout24- Gruppe an den Investor Hellman & Friedman. Seither wird in München umgebaut. Mitte des Jahres verließen die beiden Geschäftsführer André Stark und Alberto Sanz de Lama das Unternehmen. Ab Januar wird AutoScout24 zwar mit Stephan Spaete, der seit dem Sommer im Unternehmen ist, und dem neu kommenden Christian Bubenheim wieder eine Doppelspitze haben. Die Manager sind als Senior Vice Presidents allerdings nominell niedriger angesiedelt.