Stuttgart. Der Sportwagenbauer und VW-Großaktionär Porsche ist zuversichtlich, die verschärften EU-Emissionsziele ohne Verrechnung mit den vergleichsweise niedrigen VW-Werten zu erreichen. "Wir wollen das aus eigener Kraft schaffen, ohne Volkswagen“, sagte Bernhard Maier, Geschäftsführer von Porsche Deutschland, der Automobilwoche. In der Branche galt der Einstieg von Porsche bei VW lange auch als "Notausgang“ für den Fall allzu rigoroser EU-Vorgaben über künftig zulässige CO2-Emissionen, die Porsche als Hersteller besonders PS-starker Modelle für sich allein betrachtet nicht hätte erfüllen können.
Inzwischen jedoch plant das Europäische Parlament für Anbieter wie Porsche, die jährlich weniger als 300.000 Autos absetzen, einen Sonderweg. Der aktuelle Gesetzentwurf für die sogenannte Cap-Regelung sieht eine Reduktion des durchschnittlichen CO2-Werts des Jahres 2007 um 25 Prozent bis 2012 vor. Für Porsche ergäbe sich daraus eine Absenkung von 288 auf 216 Gramm CO2 pro Kilometer. "Das ist immer noch ein sehr sportliches CO2-Ziel“, so ein Insider des Porsche-Entwicklungszentrums Weissach gegenüber dieser Zeitung. "Aber wir können es schaffen.“ Als vielversprechende Maßnahmen gelten demnach unter anderem das weitere Downsizing der Motoren und die Optimierung der Getriebe. Porsche hoffe aber auch auf die "Anrechnung von Öko-Technologien wie verbesserte Klimaanlagen und LED-Leuchten, die im Norm-Fahrzyklus nicht berücksichtigt werden“.
Überdies feilt Porsche langfristig an weiteren Innovationen zur Verbrauchsreduktion. Für die nächste Generation der Baureihe 911 (Code 991) etwa, die im Zuge des internen Sparprogramms statt im Juni erst im September 2011 starten wird, plant Porsche eine Luftfederung mit variabler Feder- und Dämpferrate (PASM2), deren Funktion Niveauregulierung ein spritsparendes Absenken der Karosserie erlaubt. Der Einsatz im Elfer ist für 2013 vorgesehen. Für die Nachfolger von Boxster (981) und Cayman (C7 II) ist die Option nicht geplant. "Zumindest“, weiß der Insider, "derzeit nicht.“