München. Die japanische Konkurrenz – Honda, Mazda, Mitsubishi, Nissan, Suzuki und Toyota – steigerte ihre Gewinne zwar um 108 Prozent auf 25,6 Milliarden Euro. Der hohe Zuwachs wird jedoch relativiert durch den Gewinneinbruch im Vorjahr, bedingt durch Erdbebenund Tsunami-Katastrophe. Die US-Autobauer Chrysler, Ford und General Motors verdienten operativ 9,5 Milliarden Euro, die stark auf den europäischen Heimatmarkt ausgerichteten Konzerne Fiat, PSA und Renault rutschten mit einem kombinierten Minus von 265 Millionen Euro in die Verlustzone. Zusammen steigerten die 17 Unternehmen ihren Profit um fünf Prozent auf 71,5 Milliarden. Die Umsätze der deutschen Konzerne stiegen 2012 um 15 Prozent auf 384 Milliarden Euro, die der Japaner um neun Prozent auf 447 Milliarden, die der Amerikaner um drei Prozent auf 267 Milliarden.
Für Fiat, PSA und Renault ging es hingegen um fünf Prozent abwärts auf 132 Milliarden Euro. Zusammen setzten die 17 Konzerne mit 1,32 Billionen Euro elf Prozent mehr um als 2011. Im Zehnjahresvergleich wird die Stärke der deutschen Autobauer deutlicher: Während Volkswagen, Daimler und BMW ihren Umsatz seit 2003 um insgesamt 78 Prozent steigerten, legten die Japaner nur 23 Prozent zu. Bei den südeuropäischen Herstellern lag der Umsatz sieben Prozent unter dem Wert von 2003, der Umsatz der US-Hersteller schrumpfte um 15 Prozent. Beim operativen Gewinn steigerten sich die Deutschen verglichen mit 2003 um fast 280 Prozent, die Amerikaner legten gut 130 Prozent zu. Die Gewinne der Japaner sanken um rund acht Prozent, die Südeuropäer rutschten ins Minus.Auch bei der Profitabilität sind die deutschen Autobauer gut platziert, wie der Vergleich der EBITMargen zeigt. BMW liegt mit 10,8 Prozent auf Rang eins, Daimler belegt mit 7,5 Prozent Platz drei, VW mit 6,0 Prozent Rang sechs. „Die Autoindustrie entwickelt sich zu einer Zweiklassengesellschaft“, kommentiert Peter Fuß, Partner bei Ernst & Young. Diese Entwicklung sei umso besorgniserregender, als gerade jetzt hohe Investitionen in Zukunftstechnologien anstehen: „Die Unternehmen müssen Milliardensummen in die Entwicklung alternativer Antriebe stecken, und sie müssen zügig an der besseren Vernetzung der Fahrzeuge mit der Umgebung arbeiten. Das kostet Geld und bindet Ressourcen. Wem aber jetzt das Geld ausgeht, der kann nicht investieren und wird morgen der Verlierer sein.“ Das könnte zu tief greifenden Umbrüchen in der Branche führen, prognostiziert Fuß.So viel verdient wie nie zuvor
Die globale Ausrichtung der deutschen Autobauer macht sich bezahlt. Trotz der Krise in Europa erwirtschaftete die BMW-Gruppe, der Daimler- sowie der Volkswagen-Konzern im Jahr 2012 zusammen 28,4 Milliarden Euro operativen Gewinn, ein Zuwachs um ein Prozent, wie aus einer Bilanzanalyse der 17 weltweit größten Autobauer durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hervorgeht.