Dieser Wert ist mit den heute üblichen Speicherkats so gut wie nicht zu schaffen. Noch schärfer sind die Vorgaben in Amerika. Ab 2009 gilt für Neuzulassungen in allen 50 US-Staaten die sogenannte Bin-5-Regelung. Sie erlaubt nur noch 70 Milligramm NOx pro Kilometer.
Volkswagen startet Anfang 2008 in den USA als erster Hersteller mit einem Bin-5-Diesel im Modell Jetta. Der Zweiliter-Vierzylinder mit 170 PS arbeitet mit einer Common-Rail-Direkteinspritzung und soll Bin 5 ohne zusätzliche Harnstoffeinspritzung in den Auspuff erreichen. Mit diesem AdBlue genannten Verfahren lassen sich die Stickoxide fast vollständig eliminieren.
Entgegen der ursprünglichen Planung wollen die Wolfsburger ihre Modelle nicht unter dem Sauberkeits-Label "BlueTec" vermarkten, weil diese Bezeichnung "zu sehr mit Mercedes in Verbindung gebracht wird". Stattdessen setzen die Wolfsburger auf die Stärke des Kürzels TDI. Am Jetta und später am Passat wird nun ein "Clean TDI"-Zeichen kleben.
BlueTec wurde 2006 von DaimlerChrysler ins Leben gerufen. Im Oktober feierte in Nevada ein E 320 BlueTec Premiere. Bis Ende Juni verkaufte Mercedes davon bereits 2600 Stück - elf Prozent aller dort abgesetzten E-Klasse-Modelle. Tendenz steigend: Allein im Juli waren es 1000 BlueTec-Modelle.
In Deutschland steht die Einführung, früher als geplant, zum Jahresende an. Ursprünglich hieß es aus Stuttgart, man wolle warten, "bis überall in Europa schwefelarmer Diesel zur Verfügung steht". Präsentieren will Mercedes den E 300 BlueTec auf der IAA. Auch dieses Modell schafft Euro 5 ohne Harnstoffeinspritzung. Für einen AdBlue-Zusatztank wäre auch kein Platz gewesen. Dieser kann erst 2009 im Nachfolgemodell der E-Klasse untergebracht werden. Zuvor werden allerdings für den amerikanischen Markt die Baureihen M-, R- und GL-Klasse damit ausgerüstet.
Auch Audi setzt bei der Abgasreinigung auf die AdBlue-Technik. Die Ingolstädter kündigten an, in der zweiten Jahreshälfte 2008 den dann saubersten Dieselmotor der Welt zu präsentieren, einen Dreiliter-TDI mit 240 PS und 550 Newtonmetern. Sein Debüt wird der Motor in A4 und Q7 haben.
Am US-Dieselboom möchten auch die japanischen Autohersteller partizipieren. Honda, größter Motorenbauer der Welt, entwickelt unter der Bezeichnung "Super Clean Diesel" einen 2,2-Liter-Vierzylinder. Markteinführung ist 2008, in Deutschland ein Jahr später. 2010 soll dann auch ein Dreiliter-V6 folgen.
Subaru zeigte bereits im Frühjahr in Genf ein Schnittmodell seines ersten Dieselmotors. Wie bei den Benzinern handelt es sich auch beim Diesel um einen Boxer. Das ist einmalig auf der Welt. Die aufwendige Konstruktion dürfte zwar zu den teuersten im Motorenbau gehören, doch sie hat auch Vorteile: flache und symmetrische Bauweise sowie ein sehr guter Massenausgleich und die damit verbundene Laufruhe. Der Boxer-Diesel hat im Jahr 2008 im Modell Legacy Premiere.