Mannheim. Ihm seien Fälle bekannt, in denen Stundenverrechnungssätze von gerade einmal 42 Euro von der Versicherung bezahlt würden, sagte Karpinski. Zu diesen Kosten könne man aber nicht hochkomplexe Fahrzeuge reparieren. Schließlich benötige man dafür Geräte, die Hunderttausende Euro kosten. Wenn den Versicherungen die kleinen Partner wegbrechen – sei es durch eine Pleite, sei es, weil sie sich mangels Attraktivität abwenden –, wird sich die Konstellation verändern, erwartet Karpinski. „Dann haben die Versicherer ein neues Problem, weil sie mit Gruppen sprechen müssen, die 20 oder 100 Betriebe haben.“ Das verändere die Machtverhältnisse.
ZDK-Präsident Jürgen Karpinski
Schadensteuerung wird eine Grenze finden
Der Zulauf von Werkstätten in die Schadensteuerungsnetze der Versicherungen wird nach Einschätzung des ZDK-Präsidenten Jürgen Karpinski abflauen, wenn die Assekuranzen weiterhin deren Stundensätze drücken. „Die Schadensteuerung wird irgendwann ihre Grenze finden, wenn die kleinen Partner wegbrechen. Und das passiert zurzeit, weil sie nichts mehr verdienen“, sagte er beim Kamingespräch des ZDK in Mannheim. Als Beispiel nannte er einen Unfallschaden, dessen Reparatur nach DAT-Kalkulation rund 8500 Euro kosten würde, nach den Regularien des Partnervertrags zwischen Versicherung und Werkstatt aber nur mit 6800 Euro abgerechnet werden dürfe. „Da frage ich mich allen Ernstes: ‚Wie soll das auf Dauer gut gehen?‘“, so Karpinski.