Rheinmetall und der Rat der fünf Weisen

Hamburg. Der Fahrzeugzulieferer Rheinmetall Automotive hat eine Expertengruppe namens „Neo“ formiert, um neue Geschäftschancen und -risiken abseits der üblichen Pfade zu erkunden. „Oft fehlen Möglichkeit und Zeit, sich einmal bewusst vom Hier und Jetzt zu lösen und mit frischem Kopf in die Zukunft zu sehen“, sagt Vorstandschef Horst Binnig.

Das bislang als KSPG bekannte Unternehmen hatte sich jüngst umbenannt, um die wachsende Bedeutung von Mobilitätslösungen für die Rheinmetall-Gruppe auch extern zu unterstreichen (Automobilwoche 21/2016).

Die fünf Neo-Mitglieder hatten zuvor für KSPG-Ressorts wie Pierburg und Motorservice gearbeitet, sind von ihren bisherigen Verpflichtungen nun aber weit­gehend befreit. „Sie werden sich – losgelöst vom Alltagsgeschäft – exklusiv der Zukunft widmen“, kündigt Binnig an. In Kooperation mit der Abteilung Corporate Strategy sollen die Neo-Novizen unter anderem Wettbewerber und Trends analysieren sowie Szenarien für Kernmärkte skizzieren.

Dabei steht der Fünfjahresplan von China ganz oben auf der Agenda. Als Lieferant von für Verbrennungsmotoren bestimmten Bauteilen wie Kolben und Gleitlager muss sich Rheinmetall Automo­tive auf den staatlich geförderten Vormarsch der Elektromobilität im Reich der Mitte einstellen. ­Eine Herausforderung hat das Neo-Team auch in der Disziplin Cor­porate Networking identifiziert: „Welche Netzwerke müssen wir stärken?“, lautet eine der Fragen an den Rat der fünf Weisen. Binnig hat sie aufgerufen, „Gegebenes infrage zu stellen“.