RAV4 der vierten Generation

Köln. Sechseinhalb Millionen Exemplare vom Typ RAV4 hat Toyota seit 1994 verkauft. Aktuell steht Generation vier bei den Händlern, und seit wenigen Wochen auch erstmals eine Variante mit Hybridantrieb. Das ist neu in dem Segment der Kompakt-SUVs, und der japanische Hersteller manifestiert damit einmal mehr seine Vorreiterrolle bei dieser Art von Antrieb. Mit einer Systemleistung von 197 PS ist der RAV4 das aktuell leistungsstärkste Hybridmodell von Toyota. Er kombiniert einen 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner und eine E-Maschine mit einer Leistung von 105 Kilowatt. Als Stromspeicher kommt ein Nickel-Metallhydrid-Akku zum Einsatz mit einer Kapazität von 1,59 Kilowattstunden.

Das reicht für maximal zwei Kilometer rein elektrisches Fahren, also gerade mal, um aus dem Wohngebiet auf die Hauptstraße zu surren oder im Parkhaus abgasfrei nach einem Stellplatz zu suchen. Dafür aber liegt das Mehrgewicht des Hybridautos gegenüber dem Dieselmodell bei weniger als 90 Kilogramm und der Durchschnittsverbrauch bei nur 5,0 Liter je 100 Kilometer. Zudem hält sich der Mehrpreis im Rahmen: Die Dieselvariante mit Frontantrieb und "Comfort"-Ausstattung kostet 29.790 Euro, das ebenso konfigurierte Hybridmodell 31.990 Euro.

Anders als die Version mit Dieselmotor kann die Hybridvariante auch mit elektrischem Allradantrieb (für 34.990 Euro) bestellt werden, Toyota nennt die Technik "E-Four". Dann verfügt das Auto über einen zweiten E-Motor (50 Kilowatt), der an der Hinterachse platziert ist, bei Bedarf Drehmoment liefert und den RAV4 zum Allradler macht. So angetrieben, kann das Hybridmodell bis zu 1650 Kilo an den Haken nehmen, als Fronttriebler sind lediglich 800 Kilogramm Anhängelast erlaubt.

Toyota hofft auf einen positiven Effekt der Hybridoption im stetig wachsenden Angebot der Kompakt-SUVs, denn vorläufig ist sie ein Alleinstellungsmerkmal im Segment. In der Deutschland-Zentrale in Köln kalkulieren die Vertriebsleute bei den RAV4-Verkäufen mit einem Hybrid-Anteil von rund 60 Prozent. In den ersten Wochen lag der Anteil der Hybrid-Bestellungen allerdings bei knapp 80 Prozent. "Und wir reden hier von Endkunden, nicht von Händlern", sagt ein Toyota-Manager. Absatzziel für den RAV4 im laufenden Jahr sind 7500 Autos, doch es zeichne sich schon ab, dass man diese Zahl "sehr deutlich überschreiten" werde. Selbst damit aber wird der RAV4 noch lange nicht an den Platzhirschen VW Tiguan heranreichen, der 2015 knapp 59.000 Neuzulassungen in Deutschland erzielte.