Stuttgart/Wolfsburg. Mieses Wetter, schlechte Neuigkeiten, da hatten selbst hartgesottene Porsche-Werker schwer zu schlucken. Als Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche vor der eilig einberufenen Betriebsversammlung in Stuttgart den sofortigen Rücktritt von Konzernlenker Wendelin Wiedeking und seines Finanzvorstands Holger Härter erläutern musste, "flossen“, so ein Augenzeuge, "nicht nur hinter der Bühne die Tränen“.
Porsche selbst musste seinen Vortrag tief bewegt unterbrechen. Wiedeking wischte sich verstohlen das Wasser aus den Augen. Zu schmerzhaft ist die Niederlage, die der selbsternannte "David“ im Ringen um den "Goliath“ VW schließlich erlitten hat. Zu tief sitzt der Stachel, dass Wiedekings Erzrivale Ferdinand Piech, der Primus des VW-Aufsichtsrats und Porsches Cousin, nun doch freie Bahn bekommt, den erträumten "integrierten Automobilkonzern“ zu formen. "Unter Führung von Volkswagen“, wie die Wolfsburger genüsslich verbreiteten. Mit Porsche als künftig zehnter Marke im VW-Konzern.