München. Bei Porsche könnte bereits in der nächsten Carrera-Generation (Baureihe 991, Debüt Ende 2011) eine neuartige Hybridtechnik zum Einsatz kommen. Zwei Elektromotoren an der Vorderachse würden dann den konventionellen Allradantrieb ersetzen, wie er heute im Carrera 4 verbaut wird. Der elektrische 4x4- Antrieb soll für weniger Verbrauch und gleichzeitig für mehr Fahrspaß sorgen. "Wir wollen den Hybridantrieb emotionalisieren“, sagt Daniel Armbruster, Chefentwickler bei Porsche Motorsport. Technologieträger ist derzeit der 911 GT3 R Hybrid, der in diesem Jahr schon bei Langstreckenrennen eingesetzt wurde. "Wir nutzen den Motorsport in diesem Fall als Spielwiese“, sagt Armbruster, wissend, dass Renneinsätze ein schnelles Feedback für den Entwicklungsprozess ermöglichen.
Armbruster gilt als Vater des "rollenden Rennlabors“, wie er den 911 GT3 R Hybrid nennt. Im Heck des Rennwagens sitzt zwar weiterhin ein Sechszylinder-Boxermotor (480 PS), doch zusätzlich wird die Vorderachse von zwei sehr kompakten, wassergekühlten und jeweils 82 PS starken Elektromotoren angetrieben. Ein beidseitig vorgelegtes Mini-Planetengetriebe mit Kupplung reduziert die Rotation auf die jeweilige Radgeschwindigkeit. Dieses Baukonzept ließe sich nahezu 1:1 auf den Serien- Carrera übertragen und somit auch auf die Baureihe Boxster/ Cayman, da diese einen identischen Vorderwagen besitzt. Den Strom für die E-Motoren liefert eine Lithium-Ionen-Batterie, die immer dann aufgeladen wird, wenn der Fahrer bremst. Im GT3 R Hybrid übernimmt die Energiespeicherung und -abgabe ein elektrisches Schwungrad. Es eignet sich jedoch nur für den Renneinsatz, wo extrem oft gebremst und beschleunigt wird.