München. Martin Winterkorn findet für Hybridautos mit geringer Reichweite im rein elektrischen Betrieb klare Worte: „Das ist doch alles Krampf.“ Deutlich mehr Potenzial räumt der VW-Chef der Plug-in-Lösung ein. „Das Beste aus zwei Welten, aufladbar an jeder üblichen Steckdose“, so Winterkorn. Das PHEV („Plug-in-Hybrid Electric Vehicle“) soll in idealer Weise das lokal emissionsfreie Fahren in der Stadt mit der Möglichkeit verbinden, auch längere Strecken mit demselben Auto zurücklegen zu können. Die Marke Volkswagen will Anfang 2014 den Golf als PHEV anbieten. „Einen griffigen Namen müssen wir uns allerdings noch ausdenken“, sagt Marketingchef Jürgen Stackmann. Bei Porsche ist der Name schon gefunden: „e-hybrid“.
So steht es an der Studie Panamera Sport Turismo. Deren weiterentwickelte Parallelhybrid-Technik markiert die nächste Evolutionsstufe und feiert Ende 2013 ihr Debüt im Panamera. Es wäre das erste Plug-in-Modell im Konzern. „Und es wird zügig weitergehen“, so Winterkorn, „auf den Panamera folgt noch 2013 der 918 Spyder. 2014 kommen Passat, A3, Golf und Q7. 2015 werden auch A6, A8 und Cayenne als Plug-in- Fahrzeuge unterwegs sein.“ Rein elektrisch soll das Panamera- Konzeptfahrzeug bis zu 130 km/h schnell und über 30 Kilometer weit fahren. Dafür reicht ein 70 kW starker E-Motor und ein Lithium-Ionen-Akku mit 9,4 kWh Kapazität. Diese Technik erhält auch der Macan. Dass Porsche- Kunden die PHEV-Technik verschmähen könnten, hält Entwicklungschef Wolfgang Hatz für abwegig: „Schon der jetzige Cayenne Hybrid ist Bestseller im Segment. Beim Plug-in hat zudem das elektrische Fahren seinen ganz besonderen Reiz.“Weltweit erster Anbieter eines Plug-in-Hybrids ist Toyota. Die Japaner verkaufen den Prius seit Anfang Oktober ab 36.200 Euro an. Die angegebene elektrische Reichweite liegt allerdings nur bei 25 Kilometern. Die doppelte Strecke will Volvo schaffen. Im V60 Plug-in-Hybrid wurde ein Dieselmotor mit dem elektrischen Antrieb kombiniert. Der Schweden- Kombi wird ab November produziert und soll ab Januar ausgeliefert werden. Die ersten 1000 „Pure- Limited-Edition“-Einheiten sind ausverkauft – zu Preisen ab 56.900 Euro. Bis zum Modelljahr 2014 will Volvo 5000 Einheiten absetzen. Sein Know-how in Sachen Elektromobilität nutzt auch Mitsubishi. Im Sommer 2013 wird es in Deutschland das SUV-Modell Outlander als ersten 4x4-Plug-in- Hybrid geben. Hier treibt je ein Elektromotor die Vorder- und Hinterachse an. Elektrische Reichweite: 50 Kilometer. BMW sieht Hybridmodelle als „wichtige Säule“ von Efficient Dynamics. „Bis 2020 sollen bis zu 15 Prozent unserer Neuwagen elektrisch betankbar sein“, sagt ein Sprecher. Die Münchner setzen dabei vor allem auf die Kombination Plug-in mit Dreizylinder-Benziner. Dabei kann der intern B 38 genannte Motor je nach Fahrzeugtyp vorn oder hinten platziert werden. Und schließlich hält auch bei den Konkurrenten aus Stuttgart der Plug-in-Hybridantrieb Einzug in die Modellpalette: 2014 feiert er in der nächsten S-Klasse (W 222) sein Debüt. E- und M-Klasse dürften aber schnell folgen.Plug-in-Hybride starten durch
Plug-in-Hybride starten durchMartin Winterkorn findet für Hybridautos mit geringer Reichweite im rein elektrischen Betrieb klare Worte: „Das ist doch alles Krampf.“ Deutlich mehr Potenzial räumt der VW-Chef der Plug-in-Lösung ein. „Das Beste aus zwei Welten, aufladbar an jeder üblichen Steckdose“, so Winterkorn.