Plug-in-Hybride mit kurzer Haltbarkeit

München. Die Vermarktung von Elektroautos ist schwierig. Das gilt für rein elektrische Fahrzeuge genauso wie für Plug-in-Hybride. Zwar setzen vor allem die deutschen Autobauer auf Plug-ins, die mit ihren zwei Antriebssträngen die Vorteile aus der elektrischen und der konventionellen Welt vereinen sollen. Doch die Nachfrage nach Plug-in-Hybriden ist verhalten. Von 245.076 Fahrzeugen, die in Deutschland im August neu zugelassen wurden, waren laut Kraftfahrt-Bundesamt nur 836 Plug-ins.

Der Grund, warum die Autohersteller auf zwei Antriebsstränge bauen, ist zum Großteil politischer Natur. Nur mit ihnen schaffen sie es, mittelfristig die CO2-Grenzwerte für ihre Flotten einzuhalten. Das Wort Brückentechnologie nehmen sie nur ungern in den Mund.

Doch für die Kunden bieten Plug-in-Hybride wenig Vorteile. "Die Politik wird als Folge der Dieselaffäre in den kommenden Jahren ganz genau hinschauen, wie viel CO2 die Plug-in-Hybride tatsächlich ausstoßen", sagt Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management. Dabei werde auffallen, dass die Besitzer die Fahrzeuge oft gar nicht laden. Daher fahren sie das Gewicht des zweiten Antriebsstrangs ohne Nutzen mit sich herum. "Es ist fraglich, ob Plug-in-Hybride künftig noch für die Umweltzonen der Innenstädte freigegeben werden", sagt Bratzel.

Der große Vorteil des Plug-in-Hybrids wäre damit dahin. Zudem ist er im Vergleich zu konventionellen Antrieben deutlich teurer. Die Hersteller könnten versuchen, die Preise zu senken. Das ginge aber zulasten der Margen. Bratzel: "Ich glaube nicht, dass Plug-in-Hybride in den Jahren ab 2020 noch eine große Rolle spielen werden."