München. Obwohl derzeit jeder von Hybrid-Fahrzeugen spricht, ist das Angebot solcher Autos speziell in Deutschland eher klein - und wird es zunächst auch bleiben. Das größte Hybrid-Spektrum findet sich beim Toyota-Händler: Limousinen von der Mittel- bis zur Luxusklasse (Toyota Prius und Lexus GS 450h, der LS 600h kommt im Sommer) sowie das Lexus-SUV RX 400h. 2006 setzte Toyota weltweit 430.000 Hybride ab - bei insgesamt mehr als neun Millionen Fahrzeugverkäufen. Zweiter Anbieter auf dem deutschen Markt ist Honda mit dem Civic Hybrid. Dessen IMA-System (Integrierter Motor-Assistent) will Honda 2009 auch in einem kleineren Auto verbauen. Die Batterietechnik (Nickel-Metall-Hydrid) wird zunächst nicht verändert. "Ein Honda soll weiterhin bezahlbar bleiben", argumentiert das Unternehmen. Der Civic Hybrid kostet derzeit 23.800 Euro.
Mit dem kleineren Nachfolgemodell könnte der CO2-Ausstoß deutlich unter 100 Gramm pro Kilometer sinken (Civic Hybrid: 109 g/ km). Das Absatzziel beträgt 200.000 Einheiten jährlich. Kia zeigte jüngst einen Rio Hybrid, der Ende 2009 nach Europa kommen soll. Derzeit laufen in Korea 3500 Fahrzeuge im Test.
VW, Porsche und Audi wollen gemeinsam einen Hybrid-Antrieb für ihre Geländewagen Touareg, Cayenne und Q7 bauen - der Serienstart ist zum Ende des Jahrzehnts vorgesehen. Auch BMW, DaimlerChrysler und GM entwickeln zusammen einen Vollhybrid mit Two-Mode-System für die USA. "Dafür sitzen derzeit rund 500 Ingenieure im Hybrid Development Center in Troy, USA", sagt BMW-Hybrid-Chef Wolfgang Epple. Im Herbst wird der Chevrolet Tahoe diese Hybrid-Technik unter der Haube haben. Damit ist der Chevy neben Toyota Highlander, Lexus RX und Ford Escape das vierte SUV mit Hybrid-Antrieb in Amerika.
Im Segment der Hybrid-Limousinen hat der US-Kunde bereits die Auswahl zwischen Toyota Camry, Lexus GS, Nissan Altima und Honda Accord. GM bietet für 22.695 Dollar den Saturn Aura Green Line an, der mit dem Opel Vectra verwandt ist. Doch große Verkaufserfolge sind Hybrid-Fahrzeuge - mit Ausnahme des Toyota Prius - auch in den USA nicht. General Motors hat zwei Modelle mit dem Benzin-Elektro-Antrieb, die Pick-ups Silverado und Sierra, wegen mangelnder Nachfrage eingestellt.
Einen Hybrid mit Diesel- und Elektromotor plant Peugeot. Mit einem Verbrauch von nur 3,4 Litern (90 g CO2/km) beträgt das Sparpotenzial gegenüber einem Benzin-Hybrid in dieser Klasse fast 25 Prozent. Peugeot versucht nun, den Aufpreis auf etwa 1500 Euro gegenüber einem vergleichbaren Diesel zu drücken.