Frankfurt am Main. Es wundert daher nicht, dass auf der IAA gleich mehrere dieser Fahrzeuge debütieren. Allen voran der Mercedes-Benz GLA, der ab Anfang 2014 zu einem Basispreis von rund 28.000 Euro bei den Händlern stehen soll, allerdings ohne Allradantrieb. Den nämlich gibt es nur in Verbindung mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, und dieses Paket wird mit rund 4000 Euro extra berechnet. Als Motorisierungen sind zum Start zwei Benziner und zwei Diesel vorgesehen (136 bis 211 PS). Vieles deutet darauf hin, dass der GLA das erfolgreichste Modell der neuen Kompaktbaureihe der Stuttgarter werden wird, schließlich geht der aktuelle Trend hin zu Fahrzeugen dieser Machart. Škoda, mit dem Modell Yeti bereits seit 2009 auf dem Markt, zeigt auf der IAA das überarbeitete Modell, das es künftig in zwei optischen Ausprägungen (City und Offroad) geben wird. Gleich drei Hersteller rücken Studien ins Rampenlicht, die ebenfalls in exakt jenes Segment zielen, in dem Audi Q3, BMW X1, VW Tiguan und Nissan Qashqai bereits aktiv sind: Zum einen ist das Kia mit einer in Europa konzipierten Studie, die anspruchsvolle Kunden des Kompaktwagensegments zufriedenstellen soll, wie es von den Koreanern heißt. Auch Lexus enthüllt ein Konzeptfahrzeug fürs Kompakt-SUV-Segment. Und Suzuki hat ebenfalls angekündigt, mit dem Concept- Car iV-4 einen Ausblick auf zukünftige SUV-Modelle der Marke vorzustellen. Ein Grund für den Boom der höhergelegten Kompakt-SUVs: das zunehmende Alter von Neuwagenkäufern, die eine höhere Sitzposition und einfacheren Einstieg auch bei kleinen Fahrzeugen schätzen. Eine aktuelle Studie des CAR hat ergeben, dass es in den ersten sieben Monaten 2013 in Deutschland bei 52,4 Jahren lag – so alt waren Neuwagenkäufer hierzulande noch nie.
Neuheiten im Boom-Segment
Der Automobilmarkt in Europa ist weitgehend gesättigt, die Zulassungszahlen bieten nur noch wenig Raum für Fantasie. Doch es gibt eine Ausnahme: das Segment der kompakten SUV-Modelle. Lag ihr Anteil am SUV-Gesamtmarkt in Deutschland vor zehn Jahren noch bei 43,5 Prozent, hatte sich dieser Wert bis zum vergangenen Jahr nahezu verdoppelt – auf 79,9 Prozent. Und es kommt aller Voraussicht nach noch besser: Das Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen erwartet in Deutschland für das Jahr 2020 einen Kompakt- SUV-Anteil an allen verkauften SUV-Modellen von 89 Prozent. Anders gesagt: Höhergelegte Autos bis 4,50 Meter Länge im Offroad- Look sind auf absehbare Zeit Stückzahlenbringer.