Hattersheim. Mitsubishi hält an den Planungen fest, Ende 2010 mit dem i-MiEV ("Mitsubishi innovative Electric Vehicle“) das weltweit erste rein batteriebetriebene Großserien-Elektroauto auch in Deutschland auf den Markt zu bringen. Schon bis zum Jahr 2013 soll die Produktion auf jährlich 55.000 Einheiten hochgefahren werden. Davon sind 25.000 Fahrzeuge für die französischen Autohersteller Citroën und Peugeot bestimmt. Die beiden PSA-Marken haben mit Mitsubishi eine Kooperation geschlossen und werden den i-MiEV mit kleinen Änderungen unter den Namen "C-Zero“ und "iOn“ vermarkten. Peugeot schaltet schon jetzt Anzeigen, um Kunden zur Vorreservierung des "iOn“ zu animieren.
Mitsubishis teurer Stromer
Im Jahr 2020 soll der Elektrofahrzeug- Anteil an Mitsubishis Gesamtproduktion 20 Prozent betragen, was einem jährlichen Volumen von etwa 250.000 Einheiten entspricht. In Japan wird der 3,40 Meter kurze i-MiEV bereits seit Juli 2009 verkauft, vorerst an ausgewählte Nutzer aus dem Versorger- und Kommunalbereich. Ab dem 1. April 2010 soll der i-MiEV auf dem Heimatmarkt auch an Privatpersonen verkauft werden. Der Preis wird umgerechnet bei circa 34.000 Euro liegen. Die japanische Regierung bezuschusst Elektroautos mit rund 15.000 Euro. In einem nächsten Schritt wird der i-MiEV in Länder mit Linksverkehr geliefert, noch in diesem Jahr nach England. Die britische Regierung fördert E-Mobile ab 2011 mit 5000 Pfund. Frankreich gibt 5000 Euro dazu, Dänemark erlässt den Besitzern die sonst zu zahlende Luxussteuer von 180 Prozent auf den Neuwagenpreis. Im Oktober 2010 soll die Fertigung der Linkslenker-Version des i-MiEV beginnen.
Derzeit wird noch an der Karosseriestruktur gefeilt, um die Crashbestimmungen für den Fußgängerschutz zu erfüllen. Wie viel der i-MiEV in Europa kosten wird, ist noch nicht kalkuliert. Mitsubishi Deutschland rechnet mit 50.000 Euro – ausgehend vom japanischen Verkaufspreis, zu dem sich noch Transport, Zoll und Mehrwertsteuer addieren. Normalerweise wäre dieser Betrag für jeden Kleinwagen das Ende. Dennoch macht man sich in Mitsubishis Deutschland-Zentrale wegen des Absatzes keine Sorgen. Im Gegenteil, die Kunden stehen quasi Schlange. "Wir haben eine Vielzahl von Anfragen“, sagt ein Unternehmenssprecher. "Sie kommen insbesondere von Flottenbetreibern aus dem Kommunalbereich und von Unternehmen, die sich mit erneuerbaren Energien beschäftigen.“ Zu den zukünftigen Großabnehmern zählt beispielsweise der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport, bei dem bereits die ersten Testfahrzeuge im Einsatz sind.