Hannover. Der Wettbewerb im Markt für Winterreifen wird in dieser Saison noch schärfer werden. Continental erwartet für die Branche weltweit bei stagnierenden Preisen einen um etwa zehn Prozent schrumpfenden Umsatz, ähnlich liegen die Erwartungen für den europäischen Markt. Contis eigener Reifenabsatz soll weltweit nur um fünf Prozent auf 20 Millionen Stück zurückgehen. Ein Fragezeichen indes steht hinter der Entwicklung der Rohstoffpreise. Höhere Kosten können angesichts des harten Kampfes um Marktanteile kaum an die Kunden weitergereicht werden. Aus der Misere helfen sollen nun Pneumischungen, die immer exakter auf die Klimabedingungen einer Region abgestimmt werden. Denn die Konfiguration eines Reifens stellt stets einen Kompromiss dar.
Mit mehr Profilen gegen das Schrumpfen des Markts
Von Kleinklima zu Kleinklima wechseln die Anforderungen an den Reifen aber häufig. So erfordert beispielsweise das mildere Klima der Tiefebene Norddeutschlands, wo im Winter eher Matsch und Nässe herrschen, eine andere Reifenmischung als die eis- und schneereicheren Ebenen in Ostdeutschland oder in Teilen Bayerns. Und selbstverständlich brauchen Autos im Mittelgebirge andere Mischungen und Profile für ihre Winterreifen als solche in alpinen Landschaften. Mit einer auf regionale Besonderheiten angepassten Spezialisierung der Reifentechnik und einer differenzierten Preisgestaltung sollen große Weltmärkte erstmals für Winterreifen erschlossen werden. In Großbritannien und weiten Teilen der USA greifen die Käufer bislang selten zu Winterreifen. Daher könnten neuartige Pneus mit regional individueller Profilierung dem Geschäft im Winter einen erheblichen Auftrieb verleihen.