Stuttgart. Mercedes setzt große Hoffnungen in die kleinen Autos. Nachdem die Schwaben in der Liga, in der heute weltweit pro Jahr 19 und zum Ende der Dekade sogar 34 Millionen Fahrzeuge verkauft werden, bislang nicht sonderlich erfolgreich waren, bläst Daimler-Chef Dieter Zetsche jetzt mit der neuen B-Klasse zum "Angriff auf das Kompaktsegment“: Der neue "Compact Sports Tourer“, der im November in den Handel kommt, markiert den Beginn einer groß angelegten Modelloffensive, verspricht der Vorstandsvorsitzende: "Statt bislang zwei werden wir in dieser Klasse deshalb künftig fünf Modelle anbieten.“
Alle Modelle bauen auf einer komplett neuen Architektur auf. Deshalb fährt die B-Klasse nicht nur mit einem neuen Design und einem Innenraum vor, der in der Materialanmutung endlich auf Mercedes-Niveau angekommen ist. Sondern sie will auch mit einer Liste von Assistenzsystemen punkten, die fast so lang ist wie in der S-Klasse und zum ersten Mal im Segment einen radargestützen Kollisionswarner mit Notbremsfunktion umfasst. Aber das ist noch nicht alles: "Wir haben komplett neue Motoren, eine neue Hinterachse und ein neues Chassis“, sagt Baureihenleiter Jörg Prigl. Dabei haben die Ingenieure den bekannten Sandwichboden gestrichen, so dass der Schwerpunkt sinkt, das Auto flacher wird und man näher an der Straße sitzt. Ganz vergessen ist der doppelte Boden aber nicht, sagt Prigl. Jetzt heißt er "Energy Space“ und wird dann eingebaut, wenn alternative Antriebe wie Elektromotoren Range Extender oder Brennstoffzelle zum Einsatz kommen.Erst einmal startet die B-Klasse aber mit konventionellen Motoren, die allesamt neu sind und jetzt auf den Aggregaten aus C- und E-Klasse basieren. Es gibt einen 1,8 Liter großen Diesel mit 109 oder 136 PS und einen Benzin-Direkteinspritzer mit 1,6 Litern Hubraum und 122 oder 156 PS, die Mercedes nun auf Wunsch erstmals mit einer Doppelkupplung kombiniert. Weil Start-Stopp Standard ist und die B-Klasse windschnittiger ist als ihre Konkurrenten, geht der Verbrauch um teilweise über 20 Prozent zurück und liegt jetzt zwischen 4,4 und 6,2 Litern."So viele Neuheiten auf einen Schlag gab es noch bei keinem Modellwechsel in der Geschichte von Mercedes-Benz“, prahlt Entwicklungsvorstand Thomas Weber. Nur eines ist gleich geblieben: Der Preis. Denn zumindest das Basismodell der B-Klasse kostet mit 26.001,50 Euro auf den Cent genauso viel wie der seit 2005 immerhin 700.000 Mal gebaute Vorgänger. (Foto: Daimler)Mercedes-Offensive in der Kompaktklasse
Daimler-Chef Dieter Zetsche bläst jetzt mit der neuen B-Klasse zum "Angriff auf das Kompaktsegment": "Statt bislang zwei werden wir in dieser Klasse deshalb künftig fünf Modelle anbieten." Alle Modelle bauen auf einer komplett neuen Architektur auf.