Wolfsburg. VW-Produktionsvorstand Jochem Heizmann will die Fertigung von Fahrzeugen des Wolfsburger Konzerns jenseits der deutschen Landesgrenzen stärken. Zugleich soll die Ausbildung der Mitarbeiter etwa in Brasilien, Russland, Indien und China zügig verbessert werden. Für diese sogenannten BRIC-Staaten erwarten Branchenbeobachter in den kommenden Jahren das größte Wachstum. "Im nächsten Jahrzehnt liegt die Zukunft der Autoindustrie in den BRIC-Ländern“, heißt es etwa in einer aktuellen Studie der Boston Consulting Group. Demnach könnten die vier Staaten schon im Jahr 2014 für rund ein Drittel des weltweiten Autoabsatzes stehen.
"Um weltweit erfolgreich zu sein, muss VW seine Produkte an die Kundenanforderungen in den jeweiligen Märkten anpassen und lokal übliche Technologien verwenden – bei gleichbleibend hoher Qualität. Die Fahrzeuge müssen ,Best of Local‘ sein“, forderte Heizmann jüngst vor VW-Führungskräften. Doch die Probleme sind vielfältig: "Dazu müssen VW-Standards und Prozess-Wissen über unterschiedliche Zeitzonen und Muttersprachen hinweg vermittelt werden – an neue Belegschaften ohne jeden Branchenhintergrund, an Standorte ohne Anlauferfahrung und an Lieferanten, die VW bislang nicht kannten.“ Der Appell des Vorstands: "Qualität geht vor Produktivität.“ Besonders wichtig seien daher "Schulungen der Mitarbeiter, die die Liebe zum Detail stärken“. Gleichwohl würden im Konzern "bei der Produktivität neue Wege gesucht, um zum Wettbewerb aufzuschließen“.