Schon in fünf bis sieben Jahren werden nach Ansicht der Lichtentwickler von Volkswagen Mikropixel-HD-Scheinwerfer mit bis zu 30.000 Pixeln serienreif sein. Diese einzeln ansteuerbaren Lichtpunkte sollen auf einem winzigen Chip mit einer Fläche von vier mal vier Millimetern Platz finden. Die Scheinwerfer können dann zur Freude der Designer noch kleiner gestaltet werden. Und der Energiebedarf wird weiter reduziert, da immer nur die Pixel leuchten, die gerade benötigt werden.
Was bereits möglich ist, zeigt der neue Touareg. 256 Leuchtdioden und eine Auflösung von etwa 80 Pixeln, also 80 einzeln ein- und ausschaltbare Lichtsegmente, sind hier verbaut. Straße und Seitenstreifen werden mit den sehr schmal geschnittenen Matrix-Scheinwerfern sehr hell und blendfrei für Gegenverkehr und vorausfahrende Wagen ausgeleuchtet.
Zur Erprobung der Lichtfunktionen der Zukunft ist derzeit ein Touareg als Versuchsträger mit HD-LCD-Scheinwerfern unterwegs. Über ein Flüssigkristall-Display, wie es unter anderem bei TV-Geräten zum Einsatz kommt, projizieren die Scheinwerfer das Licht nach vorn. Diese für die Forschung nutzbare Technik ist aber energieintensiv, was den Wirkungsgrad einschränkt und deshalb in näherer Zeit kaum Chancen auf eine Serienentwicklung hat.
Mikropixel-HD-Scheinwerfer sind schon in absehbarer Zeit verfügbar. Damit kann der Wagen seinen Fahrer mit einem Zwinkern begrüßen und einen Lichtteppich auf der Einstiegsfläche vor der Tür ausrollen. VW demonstriert dies an einem I.D. Crozz.
Schon heute werden von VW vom Golf an aufwärts LED-Rückleuchten mit einer zwischen Schluss- und Bremslicht umschaltbaren Signatur angeboten. Denkbar ist, dass Autofahrer – je nach Gesetzeslage – das Lichtdesign der Heckleuchten ihres Wagens individuell per Smartphone-App verändern können.Während die am Rand verlaufende Lichtsignatur gleich bleibt, könnten sowohl die LEDs der inneren Fläche als auch die untere Begrenzung frei gestaltet werden. Möglich ist zudem, dass LED-Anzeigen in den Rücklichtern mit Laufschrift oder durch Symbole vor einem drohenden Stau warnen oder bei einer Panne eine Linie auf die Straße projiziert wird, um den Wagen besser abzusichern.
„Das Licht der Zukunft wird zu einem Kommunikationsmittel. Es kann mit dem Fahrer ebenso wie mit anderen Verkehrsteilnehmern – im Auto, auf dem Motor- oder Fahrrad und auch mit Fußgängern – interagieren und damit die Sicherheit verbessern“, sagt VW-Chefdesigner Klaus Bischoff. Lichtfunktionen und -gestaltung würden zunehmend in die Optik der Fahrzeuge eingebunden. „Damit bieten sich neue Chancen, den Charakter der Marke stärker zum Ausdruck zu bringen.“
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