Pferdsfeld. Opel leistet sich mitten in der Krise einen leidenschaftlichen Kraftakt: Während das Management um die Produktion des nächsten Astra und den Erhalt der Werke ringt, rüstet der Werkstuner OPC den Kompakten in Rüsselsheim zum Rennwagen auf: 280 PS sorgen nicht nur für Distanz zu Konkurrenten wie dem VW Golf GTI und dem Ford Focus ST – sie machen das neue OPC-Modell auch zum stärksten Astra in der Geschichte. Außerdem erreicht der potente Dreitürer mit seinem turbogeladenen Zweilitermotor erstmals 250 km/h.
Das ist allerdings nicht der einzige Superlativ: Mit einem Preis von 34.250 Euro ist der OPC zugleich auch der teuerste Astra in der Modell-Historie. Damit ist er dem Golf GTI um 45 PS und 7000 Euro voraus, vom Focus ST trennen ihn 30 PS und etwa 6000 Euro. Zum stärkeren Motor gibt es neben einem deutlich bulligeren Design und einem aufgewerteten Interieur auch ein neu abgestimmtes Fahrwerk mit überraschend aufwendigen Komponenten. Wo Opel derzeit bei der Entwicklung um jeden Euro ringt, leistet sich OPC hier Neuentwicklungen wie eine Vorderachsaufhängung mit sogenannten Hiper-Struts und ein Lamellen-Sperrdifferenzial.Das Top-Modell dient allerdings nicht nur dem Image, sondern das Logo OPC garantiert auch ordentliche Umsätze. Seit der Werkstuner 1999 analog zu Mercedes-AMG oder zur BMW M GmbH als eigene Marke in der Marke antritt, wurden nach Angaben von Unternehmenschef Volker Strycek bereits rund 65.000 OPC-Modelle verkauft. Gut ein Drittel davon entfallen auf den Astra, der so vor dem Corsa (18.000 Einheiten) und dem Insignia (5000 Einheiten) zum erfolgreichsten OPC-Modell wurde. Die Lust an der Leistung ist laut Strycek allerdings innerhalb Europas nicht gleichmäßig verteilt. Deutschland hat mit 34 Prozent den größten Anteil am OPC-Geschäft, gefolgt von England mit 23 und der Schweiz mit 15 Prozent.Kraftakt in der Krise
Kraftakt in der Krise