Harmonische Beziehungen fördern die Motivation. Das scheint auch in der Beziehung zwischen Unternehmen zu gelten. Bestes Beispiel sind Opel und PSA.
Seit der Trennung von General Motors und der Übernahme durch den französischen Autokonzern im vergangenen Jahr herrscht eine geradezu befreiende Aufbruchstimmung in Rüsselsheim. Neue Verantwortlichkeiten, neue Plattformen, neue Modelle. Es gilt viel aufzuräumen und strukturelle Veränderungen auf den Weg zu bringen.
Eine der Hauptaufgaben ist es, die technische Basis für künftige Modelle zu legen. Bislang jonglierte Opel mit neun Plattformen, auf denen 13 Modelle stehen. Der Hersteller leistete sich zehn Motoren- und zwölf Getriebefamilien. Die neue Ausrichtung lautet nun: Sämtliche Modelle basieren auf nur noch zwei Plattformen.
Sie sind bereits von PSA entwickelt worden und nennen sich CMP („Common Modular Platform“) und EMP2 („Efficient Modular Platform“). Dabei wird CMP für das Kompaktsegment und EMP2 für die größeren Klassen genutzt. Innerhalb der PSA-Gruppe sollen darauf jeweils 13 Modelle entstehen. CMP erlaubt den Einsatz von herkömmlichen Antrieben, dient aber auch als Träger von elektrischen Varianten.
Davon profitiert 2019 der nächste Corsa. „Wir konnten 50 Prozent der üblichen Entwicklungskosten einsparen“, sagt Opel-Chef Michael Lohscheller. 2020 bringt Opel den Corsa auch als rein batteriebetriebenes Fahrzeug auf die Straße. Die dreitürige Version fällt weg, ebenso eine OPC-Variante (Opel Performance Center), wie überhaupt diese Abteilung im Hinblick auf künftige CO2-Anforderungen geschlossen wird.
Auf EMP2 können konventionelle Motoren – egal ob Benziner, Diesel, Flüssig- oder Erdgas – und Plug-in-Hybride gesetzt werden. Ein Beispiel hierfür ist der Grandland X. Ihn wird es 2019 auch als Plug-in geben, Opels dann erster Teilzeit-Stromer. Über dem Grandland X soll 2020 ein weiteres SUV platziert werden, mit siebensitziger Konfiguration analog zum Peugeot 5008 und ebenfalls mit Plug-in-Hybridantrieb.