Hamburg. Infiniti, das Luxuslabel des japanischen Autoherstellers Nissan, hat in der Hamburger Innenstadt den ersten Handelsbetrieb in Deutschland eingeweiht. Vertriebspartner ist der Unternehmer Ben Günther, der in direkter Nachbarschaft des Infiniti- Zentrums ein Nissan-Haus führt. Mit Blick auf die Krise im Fahrzeuggeschäft und auf die Toyota-Edelmarke Lexus, die sich in Deutschland viel schwerer tut als etwa in den USA, wird der Infiniti-Start über die Grenzen der Hansestadt hinaus skeptisch verfolgt. "Die Autos von Infiniti werden in Deutschland sicher nicht bald massenweise fahren“, räumt Jürgen Schmitz ein, Regionaldirektor von Infiniti Europe aus Rolle in der Schweiz. "Wir haben damit aber kein Problem, und unseren Kunden wird es auch recht sein.“
Bastien Schupp, der bei Infiniti Europe das Marketing leitet, hält eine eher geringe Verbreitung der mit fünf Modellen (ab 39.900 Euro) startenden Marke gar für vorteilhaft: "Infiniti-Fahrer wollen sich gern differenzieren, aber auf dezente Weise.“ Der Manager weiß aus Befragungen: "Unsere Kunden möchten den Nerz innen tragen.“ Absatzprognosen mag Jürgen Schmitz nicht abgeben. Das dürfte auch schwer sein für eine Marke, die bislang weder Hybrid-Autos wie Lexus noch Dieselmotoren im Programm hat. Ben Günther würde in seinem Infiniti-Zentrum "jede dreistellige Verkaufszahl im Jahr 2010 als Erfolg werten“. Zu den Wettbewerbern zählt Infiniti vor allem die Premiummarke BMW. Potenzielle Markenwechsler will Schmitz unter anderem "mit persönlichem Service und einer umfassenden Mobilitätsgarantie“ locken. Bis Ende 2011 sollen in Deutschland neun weitere Zentren entstehen.