Egal ob Windschutzscheibe, Seitenfenster oder Panoramadach – Glas ist seit jeher ein fester Bestandteil von Fahrzeugen. Für die Mobilität der Zukunft allerdings wandelt sich der Einsatz des Materials grundlegend. Denn vor allem für die Elektromobilität und das autonome Fahren wird Glas zum Hightech-Werkstoff, der in ganz neuen Anwendungen genutzt wird.
Zunehmend automatisiert fahrende Autos verfügen über zahlreiche Sensoren, um die Umgebung des Fahrzeugs exakt zu detektieren. Lidar-Sensoren, die mittels Lichtsignalen Entfernungen bestimmen, sind beispielsweise in Notbremsassistenzsystemen verbaut und auf optimale Lichtdurchlässigkeit ihrer Linsen angewiesen.
"Den Sensor ins Fahrzeug zu bringen, ist das eine. Ihn so zu platzieren und einzusetzen, dass er immer sauber bleibt und ein ordentliches Sichtfeld hat, das andere. Hier kommt künftig sicher vermehrt Glas ins Spiel", sagt Dieter Gabriel, Marketingmanager von Velodyne Lidar. Die auf Glasfertigung spezialisierten Zulieferer hören solche Aussagen natürlich gern. Bereits jetzt sind die vom bayerischen Glashersteller Schott produzierten ultradünnen und sogar biegsamen Gläser in Lidar-Sensoren verbaut. Etwa in den rotierenden 360-Grad-Laserscanning-Systemen, die die Entfernung von stehenden und sich bewegenden Objekten permanent messen.
Doch nicht nur im Bereich der Sensorik, auch in Infotainmentsystemen wird Glas in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen. Warnhinweise von Systemen wie Totwinkelwarner oder Spurhalteassistent werden schon jetzt im Cockpit oder auf dem Head-up-Display eingeblendet.