Frankfurt/Main. Die Zulieferer sind in diesem Jahr wieder zahlreicher auf der IAA vertreten als 2009. In der Krise hatten etliche Größen auf eine Präsenz verzichtet oder sich mit Lounges begnügt. Jetzt sind Bosch, Continental, Schaeffler & Co. wieder voll dabei und zeigen ihre Innovationen. Da aber das Gros der Messebesucher eher selten Lambdasonden oder Spurassistenten kauft, haben die Zulieferer noch ein anderes Ziel: Sie wollen sich als attraktive Arbeitgeber präsentieren. Die Branche sucht händeringend Fachpersonal. Die Konkurrenz im Kampf ums Personal ist groß, und so versuchen die Zulieferer auch auf der IAA, künftige Mitarbeiter für sich zu gewinnen.
"Mit einem großzügig angelegten Personalstand möchten wir uns als attraktiver Arbeitgeber präsentieren und in intensiven Kontakt mit Studierenden, Absolventen und Berufserfahrenen treten", sagt Ines Maurer, bei der Robert Bosch GmbH im Bereich Personal als Referentin zuständig für das zentrale Hochschulmarketing. Die Stuttgarter haben ihre Strategie modifiziert: Wurden früher Gespräche über konkrete Einstiegsmöglichkeiten meist erst im Nachgang der IAA geführt, soll dies nun vermehrt während der Messe erfolgen. So sind an den Publikumstagen drei Personalreferenten aus verschiedenen Geschäftsbereichen am Personalstand im Einsatz. "Für weiterführende Gespräche bietet die Bosch Career Lounge die passende Umgebung", sagt Maurer.
Petra Reiner, Leiterin Recruiting, Employer Branding & Talent Management bei Schaeffler, sagt: "Messen wie die IAA sind für uns eine sehr wichtige Möglichkeit, um auf Schaeffler als Arbeitgeber aufmerksam zu machen." Auch auf dem Stand der Franken gibt es einen Bereich, in dem Mitarbeiter aus dem Personalbereich potenzielle künftige Mitarbeiter beraten. Reiner ist zuversichtlich, "auch den einen oder anderen neuen Mitarbeiter auf der IAA" zu gewinnen. Bei Continental geht man einen Schritt weiter. "Der Fokus der zweiten IAA-Woche liegt bei uns diesmal auf dem Schwerpunkt Karriere", sagt Sehnaz Özden, weltweite Leiterin Personalmarketing und Recruiting.
An fünf Tagen präsentiert sich Conti mit fünf verschiedenen Schwerpunktthemen. Kontakt gesucht wird mit allen Gruppen, "vom Schüler bis zum Professional". Für Gespräche sind Besprechungsräume reserviert, als Service gibt es unter anderem einen Bewerbungsmappencheck. Özden sieht die IAA als "große Chance für das Recruiting". Conti war auch in der Vergangenheit mit Recruiting-Ecken auf der IAA vertreten. "Allerdings muss ich sagen, dass unser Beitrag diesmal wesentlich größer ausfällt. Das zeigt die gestiegene Bedeutung durch Themen wie Fachkräftemangel und eine immer älter werdende Gesellschaft.“
Am Webasto-Stand gibt es keinen eigenen Personalbereich. Doch auch bei den Stockdorfern weiß man, dass viele Besucher die Messe nutzen, um sich ein Bild vom Unternehmen zu machen. Daher, heißt es bei Webasto, werden die Kollegen am Stand im Messebriefing auf Bewerber vorbereitet. ZF Friedrichshafen schreibt das Thema Recruiting im Rahmen der IAA groß.
"Neben dem Personal-Ressort der Konzernzentrale sind Personaler aller Divisionen an unterschiedlichen Tagen vor Ort, um über ZF zu informieren und Kontakte zu knüpfen", sagt Marco Reich, Leiter Personalentwicklung und -marketing. Auch am ZF-Stand gibt es einen ausgewiesenen Personalbereich, denn, so Reich: "Wir wissen, dass viele Besucher gezielt auf die Personalbereiche zugehen, um sich über Jobmöglichkeiten zu informieren, aber auch um ganz gezielt ihre Bewerbung abzugeben und sich persönlich vorzustellen."