Trotz aller Bekenntnisse der Hersteller zu Konnektivität und Infotainment – fest installierte Navigationsgeräte fallen auch 2017 bei den Kunden noch durch. Mehr als 40 Prozent der Automobilwoche-Leser wählten die Navigationsgeräte der Autobauer zum Technik-Flop des Jahres. Zur Abstimmung standen zudem die Brennstoffzelle (23 Prozent), der Diesel (15 Prozent) sowie Schiebedächer (elf Prozent).
Das Ergebnis deckt sich mit einer Studie des Monitoring-Dienstleisters Consline aus dem Sommer, die ein vernichtendes Urteil zeichnete. Demnach bewerten 85 Prozent der Nutzer dieNavigationsfunktionen in Autos der deutschen Premiumhersteller negativ. 84 Prozent bevorzugen stattdessen Smartphone-Apps wie Google Maps oder Waze.
Bemängelt werden bei fest installierten Navis meist Bedienbarkeit, Routenführung sowie lange Ladezeiten der Karten. Vor allem Mercedes schnitt in der Studie schlecht ab. Nur neun Prozent der Nutzer bewerteten das System Comand Online positiv. Auch Audis MMI-Navigation schnitt zu 77 Prozent schlecht ab.Im Vergleich zu den Alternativen wie mobilen Navigationsgeräten und Smartphone-Apps sind die fest installierten Routenführer um ein Vielfaches teurer – die Autohersteller profitieren von hohen Gewinnmargen. So kostet Comand Online in der Mercedes E-Klasse mehr als 3200 Euro – Google Maps gibt es umsonst. Wollen die Autobauer mit ihren Navigationsgeräten nicht vollständig abgehängt werden, müssen sie schnell sein. Denn auch die Zahl der Nutzer entscheidet künftig über die Qualität der Daten. Und mehr als eine Milliarde Menschen nutzen bereits Google Maps.
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