München. General Motors plant, die Serienversion des Elektroautos Chevrolet Volt mit einem umfangreichen Garantiepaket außustatten: Zehn Jahre oder 230.000 Kilometer sollen die Akkus überstehen. "Wir haben mit dem koreanischen Konzern LG Chem und ContiTech aus Deutschland zwei kompetente Partner im Boot", sagt Baureihen-Chef Frank Weber. ContiTech verbaut speziell auf die Bedürfnisse des Volt zugeschnittene Lithium-Ionen-Zellen der amerikanischen Firma A123. In den Klimakammern und Rüttelanlagen des GM-Technikzentrums in Warren/Michigan versuchen die Ingenieure, den Akku fit für den Alltag zu machen. Zehn Jahre Verschleiß werden so im Zeitraffer binnen zwei Jahren simuliert. Welcher Lieferant am Ende das Rennen macht, ist noch offen.
Seit etwa einem halben Jahr sind Volt-Versuchsträger unterwegs - allerdings noch mit herkömmlichen Nickel-Metallhydrid-Batterien, verbaut in unauffälligen Chevrolet Malibu. Demnächst erfolgt ein Tausch gegen leichtere und kleinere Lithium-Ionen-Exemplare. Bei einer Kapazität von 16 Kilowattstunden wiegen die Akkus 180 Kilogramm - nur rund ein Drittel von Nickel-Metallhydrid-Batterien.
Der Serien-Volt wird ebenfalls eine Konzern-Plattform nutzen, bekommt also keine komplett neue Fahrzeug-Architektur. Dies hätte die Kosten in die Höhe getrieben und den Zeitplan weit nach hinten geworfen. "Wir hätten zudem sämtliche Crashtests neu absolvieren müssen", erklärt Weber. Der Volt steht auf der Global-Compact-Plattform, auf der auch der nächste Opel Astra basiert. Später sollen auch andere Konzernmarken die Volt-Technologie nutzen. GM rechnet damit, im ersten vollen Verkaufsjahr des Chevrolet - voraussichtlich 2011 - rund 10.000 Volt verkaufen zu können. Laut Weber kann jeder, der mit dem Volt täglich 100 Kilometer fährt, "im Jahr rund 2155 Liter gegenüber einem normalen Benzinmodell mit 7,88 Liter Normverbrauch sparen".