Friedberg. Der nach eigenen Angaben weltgrößte Allrad-Pkw-Hersteller Subaru will in Deutschland die Zahl der Händler erhöhen. Dies sagt Volker Dannath, der seit dem 3. Januar 2011 Geschäftsführer von Subaru Deutschland ist. Der frühere Vorstandsvorsitzende der Schwabengarage hat Jens Becker abgelöst, der Subaru Deutschland seit dem Jahr 2000 geführt hatte. Derzeit verfügen die Japaner hierzulande über ein Netz von 411 Händlern – allerdings mit starkem Nord-Süd-Gefälle. "Weiße Flecken gibt es besonders dort, wo keine Berge sind“, stellt Dannath humorvoll fest. Mit "viel Feingefühl“ will der 48-Jährige neue Händler an strategisch wichtigen Stellen platzieren, ohne dabei bewährte Partner zu gefährden. "Wir wollen keinen Intrabrand-Wettbewerb und trennen uns auch von keinem Partner“, beruhigt Dannath, für den als Neuzugänge besonders solche Händler infrage kommen, die sowohl Erfahrungen mit individueller Kundenbetreuung als auch mit Allradfahrzeugen haben.
Dies könnten etwa Chrysler- Vertretungen sein, die im Zuge der Fiat-Beteiligung die Marke wechseln wollen. Potenzial sieht man auch bei Händlern der Marken Honda, Mitsubishi und Daihatsu. Geachtet werden soll vor allem auf Qualität. "Wichtig ist uns ein ordentlich geführter Betrieb und nicht, wie die Fliesen im Showroom aussehen“, sagt Dannath. Um die Verkaufszahlen weiter nach oben zu bringen, will Subaru deutlich mehr Geld für Werbung ausgeben und den neuen Markenclaim "Confidence in Motion“ bekannter machen. Zudem soll auf der Homepage endlich ein Car-Konfigurator installiert werden. 2010 verkaufte Subaru in Deutschland 7600 Fahrzeuge. Knapp die Hälfte trug dazu das Crossover-Modell Forester bei.
In diesem Jahr will Dannath rund 8500 Einheiten absetzen. Im Fokus steht dabei der neue Kompaktvan Trezia, mit dem Subaru erstmals in diesem Segment vertreten ist. Am 19. März ist Verkaufsstart. Der vielseitige Fünftürer soll gegen Modelle wie Opel Meriva, Kia Venga, Hyundai ix20 und Toyota Verso-S antreten. Mit Letzterem ist er technisch identisch. Der Toyota- Konzern, der 16 Prozent an Subaru hält, baut den Trezia im japanischen Werk Iwate. Mit der Markteinführung des Trezia stellt Subaru den Verkauf des Justy ein. Der Kleinwagen auf Basis des Daihatsu Sirion erfüllt nicht mehr die heute gültige Abgasnorm Euro 5. "Eine Anpassung hätte zu hohe Kosten verursacht“, erklärt Produktmanager Hiroki Matsueda.
Jetzt soll der Trezia helfen, den CO2-Flottenausstoß zu senken. Wie für den Verso-S stehen für den Trezia ein 1,33-Liter-Benziner mit 99 PS (Verbrauch 5,5 l/100 km, CO2-Ausstoß 127 g/km) und ein 1,4-Liter-Diesel mit 90 PS (4,3 l/ 100 km, 113 g CO2/km) zur Wahl. Europaweit will Subaru im Jahr 2011 mindestens 4000 Trezia absetzen. "Ich denke, dass wir in Deutschland davon ein Viertel verkaufen können“, so Dannath. Starten soll der kompakte Van bei "unter 20.000 Euro“. Toyota bietet den Verso-S rund 4000 Euro günstiger an – allerdings mit geringerer Ausstattung.