Freie büßen Vorsprung ein

Freie Werkstätten haben einen guten Teil ihres Vorsprungs in der Gunst der Autofahrer eingebüßt. Hatte der Werkstattmonitor des TÜV Rheinland 2014 bei der Kundenzufriedenheit noch einen deutlichen Abstand zwischen freien und Markenwerkstätten sowie Werkstattketten gesehen, hat sich dieser nun mehr als halbiert.

Nach wie vor stützt sich der Vorsprung der freien Werkstätten insbesondere auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. Nirgends sonst ist ihr Vorsprung größer. Doch auch bei Themen wie der kurz­fristigen Terminvergabe, der Geschwindigkeit der Durchführung, Beratung und Freundlichkeit haben die Freien die Nase vorn.

Bei der Einhaltung des Kostenvoranschlags haben sie die Spitzenposition sogar von den Werkstattketten erobert. Dagegen ist der Vorsprung der Freien bei der Qualität der Arbeit etwas gesunken. Insbesondere die Markenwerkstätten haben hier aufgeholt.

Doch es gibt nach wie vor auch Defizite, etwa bei der Online-Terminbuchung. "Es gibt eine Kluft zwischen den Wünschen der Kunden zur digitalen Kontaktaufnahme mit der Werkstatt und der tatsächlichen Kontaktmöglichkeit", sagt Matthias Schubert vom TÜV Rheinland.

Die Zahlen dazu sind eindeutig: 37,4 Prozent der Kunden wollen online die Werkstatt kontaktieren. Doch derzeit ist dies nur ­selten möglich. Mit 3,8 Prozent der Fälle erfolgte die Online-Terminbuchung bei freien Werkstätten am seltensten. Bei Markenwerkstätten waren es 9,2 Prozent. Klar die Nase vorn haben die Werkstattketten, die auf 24,6 Prozent kommen.

Dagegen ist die Zahl derer, die im Vorfeld ihres Werkstattbesuchs Vergleichsangebote mehrerer Betriebe einholen, zuletzt nur noch leicht gestiegen. Aktuell sind es 22,7 Prozent und damit 2,1 Punkte mehr als 2014. Von 2006 bis 2014 war es noch um 9,5 Punkte nach oben gegangen. Und längst nicht jeder wählt dann auch das günstigste Angebot. 63,1 Prozent waren es im aktuellen Werkstattmonitor.