München. Das Gewicht wurde gegenüber dem Serienmodell um 23 Prozent (364 Kilogramm) gesenkt. Ergebnis: „Ein Ford Fusion mit dem Gewicht eines Fiesta“, sagte Magnas Entwicklungschef Swamy Kotagiri der Automobilwoche. Dabei seien ausschließlich verfügbare Materialien und Technologien zum Einsatz gekommen. Dank der Gewichtsreduzierung konnten die Fahrleistungen des Serienmodells im MMLV mit einem kleineren und sparsameren Motor erreicht werden. Die Verbesserung der Klimabilanz resultiert zu rund 58 Prozent aus diesem Downsizing. 38 Prozent der Gewichtseinsparungen (138 Kilogramm) im MMLV entfallen auf Struktur und Karosserie. Allein der Rohbau wurde um 76 Kilogramm leichter. Möglich macht das der großflächige Einsatz von Aluminium in Form von Vakuum-Druckgussteilen, normalen oder warmumgeformten Aluminiumblechen und per Rollformen erstellten Alu- Teilen. Zudem setzte Magna etwa hochfeste Mehrphasenstähle, pressgehärtete Stähle, Magnesium, Titan und kohlefaserverstärkte Kunststoffe (CFK) ein. Magna will nun je nach Kundeninteresse einzelne dieser Technologien in Richtung Wirtschaftlichkeit entwickeln. Erste Einsätze in der Massenproduktion seien im Modelljahr 2019 zu erwarten. Dabei geht Kotagiri davon aus, dass die Automobilhersteller Mehrkosten von etwa zwei Euro pro eingespartem Kilogramm akzeptieren, wenn allein Gewichtseinsparung die Motivation für den Leichtbau ist.
Bessere Klimabilanz
Ford Fusion mit dem Gewicht eines Fiesta
Wie Leichtbau und Downsizing zusammenwirken, zeigt Magna mit dem Konzeptfahrzeug „Multi-Material Lightweight Vehicle“ (MMLV). Das mit Ford und dem US-Energieministerium entwickelte Fahrzeug auf Basis eines Ford Fusion trägt laut einer Studie von der Produktion bis zur Verschrottung 16 Prozent weniger zur Klimaerwärmung bei als das Serienmodell.