München. In der allgemeinen Wahrnehmung gilt das Elektroauto als umweltfreundlichste Form individueller Fortbewegung. Mitsubishi und der PSA-Konzern bieten bereits erste Stromer für Privatkunden an – wenn auch nur in homöopathischen Dosen. Nissan startet mit dem Leaf, der gerade zum „Auto des Jahres“ gewählt wurde. In den USA, Portugal, Irland, England und Holland gibt es für E-Cars hohe staatliche Zuschüsse. Doch so viel Spaß das Fahren mit Elektroantrieb auch macht, letztendlich überwiegt der Frust. Die Stromer sind extrem teuer und haben eine viel zu geringe Reichweite. „Autobild“ errechnete für einen Fiat 500 mit E-Antrieb Kilometerkosten, die auf dem Niveau einer Mercedes S-Klasse liegen.
Das Elektroauto macht unfrei, zwingt zu sorgfältigster Routenplanung, verursacht „Mobilitätsstress“. Spontanfahrten? Unmöglich. Dafür dominieren Fragen wie „Komme ich noch nach Hause?“ oder „Wo kann ich unterwegs laden?“ Das reine Elektroauto wird daher bis auf Weiteres nur für einen kleinen Kundenkreis passen – etwa Hausbesitzer im Speckgürtel der Städte mit täglich gleichem Fahrprofil. Wenn die Batterien nicht zügig günstiger werden und die Reichweite nicht deutlich zunimmt, wird der Euphorie schnell Ernüchterung folgen. Bosch-Chef Franz Fehrenbach warnt sogar schon, dass in einigen Jahren das E-Car-Angebot die Nachfrage übersteigen könnte.