Wolfsburg. Der VW-Konzern gilt in der Fahrzeugbranche als das Unternehmen, welches sich in der Autokrise weltweit am besten geschlagen hat. Doch es sind nicht nur gefragte Modelle wie der neue Kleinwagen Polo oder der Golf VI mit ihren verbrauchsgünstigen Motoren, die Europas größten Autohersteller in schwierigen Zeiten auf der Überholspur halten. "Unsere motivierten Mitarbeiter zählen zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren“, betont der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn. Das geistige Kapital in den Köpfen der Belegschaft will VW daher kontinuierlich nutzen.
Ein wichtiges Werkzeug ist die gezielte Werbung um konkrete Verbesserungsvorschläge für die betriebliche Praxis an allen Standorten. Auch andere Autokonzerne, etwa Daimler und BMW, wissen um den hohen Wert einer professionellen Begleitung bei der Umsetzung geeigneter Anregungen ihrer Mitarbeiter. VW etwa unterhält dafür mit dem sogenannten Ideenmanagement in Wolfsburg ein eigenes Ressort. Im Juli 2009 hat Pirka Falkenberg die Leitung übernommen. "Mich reizt die Chance, Abläufe mitzugestalten und die richtigen Themen mit den richtigen Menschen zu verknüpfen“, sagt die Managerin. "Ideen haben sehr viel mit Kreativität zu tun.“
Beides hat Wolfgang Grögor vor Kurzem bewiesen. Der im VW-Stammwerk Wolfsburg tätige Instandhalter dachte immer wieder über Möglichkeiten nach, den Verschleiß sowie den Energiebedarf der kostspieligen Schweißzangen im Karosseriebau zu senken. Schließlich stieß der Tüftler auf die Idee, Schweißroboter mit herkömmlichen Pneumatik-Zangen auf eine neuartige servo-pneumatische Steuerung umzustellen.