Turin. Für den neuen 500 plant Fiat, wie beim historischen Vorbild einen Zweizylinder-Benziner einzusetzen. Das in Eigenregie entwickelte Aggregat mit 900 Kubikzentimeter Hubraum kommt Ende 2009. Es verfügt über eine vollvariable Ventilsteuerung sowie eine Start-Stopp-Funktion und leistet in der Saugvariante 65, in der Turboausführung 105 PS. Damit fährt auch Fiat die "Downsizing-Strategie", um künftig für seine Kleinwagen im A- und B-Segment leistungsfähige und dennoch sparsame Ottomotoren anbieten zu können. Eingesetzt werden sollen die Zweizylinder auch im Panda und im Punto.
Bei der deutschen Markteinführung des Fiat 500 am 6. Oktober stehen als Antrieb vorerst die beiden Benziner (69 und 100 PS) und der Dieselmotor aus dem Panda (75 PS) zur Verfügung. Serienmäßig ist ein Russpartikelfilter vorgesehen. Der Basis-Benziner hat ein Fünf-, die 100-PS-Variante und der Diesel ein Sechsganggetriebe. Eine spätere Abarth-Version bringt es mit Turboaufladung auf 135 PS, die den rund 950 Kilo schweren Wagen in unter acht Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen sollen.
"Preislich orientieren wir uns über dem Panda und deutlich unter dem Mini", sagt Harald Wester, bei Fiat verantwortlich für Engineering und Design. Der Einstieg soll bei 9990 Euro beginnen. Auch ein Leasingangebot von fünf Euro pro Tag ist im Gespräch. Wester: "Da wird Papi eher schwach, wenn seine Tochter ein neues Auto haben möchte."
Mit dem 3,55 Meter kurzen Kleinwagen im Retro-Design, der eine Hommage an den millionenfach gebauten 500 von 1957 darstellen soll, zielt Fiat deutlich in Richtung Lifestyle. Vor allem Smart dürfte der 500 Sorge bereiten, hat der doch bestes Potenzial, sich zumindest auf dem Heimatmarkt die Pole-Position im A-Segment zurückzuerobern. Bislang galt der Smart Fortwo bei den Römern als Kultmobil für die City. Für Italien ist ein Absatz von rund 60.000 Einheiten jährlich geplant, europaweit sollen es rund 120.000 werden. Die Produktion erfolgt, parallel mit dem Panda, im polnischen Tichy. Ein Kombi soll später folgen, ebenso eine offene Version. Allerdings ist noch nicht entschieden, ob es sich dabei um ein Semi- (Seitenfenster und -rahmen bleiben stehen) oder um ein Vollcabrio handeln soll. Unabhängig davon: Der offene Fiat 500 wird das kleinste viersitzige Cabrio der Welt sein.
Technisch basiert der 500 auf der Frontmotor-Plattform des Panda. Übernommen wurde damit auch dessen Radstand von 2300 Millimetern. Aufgrund des schräg abfallenden Hecks ist das Platzangebot auf den Rücksitzen allerdings eingeschränkt. An Kofferraumvolumen verspricht Fiat 185 Liter.
Die drei Ausstattungslinien heißen Pop, Lounge und Sport, wobei Pop die Basis bildet und Lounge die elegante Version darstellt. Wie Mini will auch Fiat dem Kunden sehr viele individuelle Kombinationsmöglichkeiten bei der Ausstattung bieten. Die Topversion verfügt über Radio-CD, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Klimaanlage, Alufelgen und ein Glasdach.
Alle Versionen kommen serienmäßig mit sieben Airbags in den Handel. In internen Euro-NCAP-Crashs erreichte der 500 nach Aussage von Harald Wester "locker die fünf Sterne". Die Verformung der Fahrgastzelle soll sogar 15 Prozent weniger als bei Autos des B-Segments betragen.