Fast ein Viertel mehr Kurzzulassungen im Netz

Im Vorfeld der WLTP-Umstellung hatten die Händler vieler Marken in Deutschland kräftig auf Eigenzulassungen gesetzt. Solange sie noch Fahrzeuge nach dem alten Verbrauchszyklus zulassen konnten, taten sie das auch – teilweise unterstützt durch zusätzliche Rabatte der Hersteller. Diese Fahrzeuge schlagen nun als Tageszulassungen auf dem Gebrauchtwagenmarkt auf, wie Analysen der beiden großen Internetportale Mobile.de und AutoScout24 für die Automobilwoche zeigen.

Von Anfang Juni bis Anfang Oktober stieg der Anteil von Tageszulassungen bei AutoScout24 am Gesamtbestand um 1,6 Prozentpunkte auf 8,4 Prozent (siehe Grafik). Das bedeutet einen massiven Anstieg um ein Viertel. Die Entwicklung sei „nicht saisonal zu erklären“, heißt es von AutoScout24. Im Verlauf des Oktober ging es zwar wieder leicht nach unten, die Tageszulassungen blieben aber auch in diesem Monat deutlich über dem Niveau des Juni.

Auch von Mobile.de heißt es, das Angebot maximal drei Monate alter Fahrzeuge sei „seit dem Frühsommer spürbar gestiegen“, während das Gesamtangebot auf der Plattform eher stabil blieb. Zudem gingen seit Mitte des Jahres die Angebotspreise kontinuierlich nach oben. „Wir vermuten, dass dies unter anderem mit dem neuen Verbrauchsmesszyklus WLTP zusammenhängt“, sagte ein Mobile-Sprecher. Der höhere Anteil der Tageszulassungen wirke sich auf die Preisentwicklung des Gesamtmarkts aus.

Bei AutoScout24 steigen die Preise für Tageszulassungen deutlich. Die Entwicklung nahm in der ersten Hälfte des August ihren Anfang. Allerdings lässt sich dies zumindest teilweise mit dem saisonal typischen Anstieg der Preise zu diesem Zeitpunkt erklären. Zudem könnte sich der Trend sehr schnell umkehren, denn die Standtage der jungen Gebrauchten sind bereits gestiegen, wie Zahlen von Mobile.de zeigen. Es liegt nahe, dass dies auf das größere Angebot zurückgeht und über kurz oder lang auf die Preise drückt.

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