E-Mobilität sollte das große Thema der IAA sein. Ist es auch, doch nicht bei den Serienmodellen. Wer nach Kraftstoff-Alternativen sucht, stößt nicht auf Strom, sondern auf Erdgas (CNG). VW etwa zeigt den neuen Polo erstmals mit Erdgasantrieb, ab Ende 2017 soll das Modell bestellbar sein.
Konzern-Schwester Seat stellt den Ibiza TGI aus, mit 1,0-Liter-Dreizylinder und 90 PS zum Basispreis von 20.320 Euro. Škoda bietet mit den G-Tec-Varianten des Octavia und des Citigo gleich zwei Erdgasautos an. Und Audi zeigt neben dem bereits bekannten A3 g-tron (27.550 Euro) den A4 Avant (40.300 Euro) und den A5 (40.800 Euro) mit Erdgasantrieb.
Erst kürzlich hatte VW die Strategie zur CNG-Offensive verkündet: Bis 2025 soll der aktuelle Bestand von 100.000 CNG-Autos auf eine Million wachsen. Der Grund? Zum einen brechen die Diesel-Verkäufe ein, zum anderen werden die ersten E-Modelle der neuen I.D.-Plattform erst ab 2020 straßenfertig sein.
Bis dahin gilt CNG als Brückentechnologie, um den CO2-Ausstoß zu drücken. Im Vergleich zu Benzin- oder Dieselmotoren sinken die Emissionen um bis zu 25 Prozent. Gut für die Umwelt – und für VW. Denn voraussichtlich wird der Autobauer das ab 2021 geltende 95-Gramm-Ziel der EU nicht einhalten können. Dann drohen VW Strafzahlungen von rund 3,2 Milliarden Euro pro Jahr. Auch andere Hersteller bieten CNG-Modelle an. Opel zeigt den Astra als Erdgas-Version ab 24.800 Euro. Und Dacia will den neuen Duster auch bald mit einem CNG-Antrieb anbieten.