Wenn man sich in Zukunft an die IAA 2013 erinnern wird, wird auch von der Messe gesprochen werden, die auf einem Tiefpunkt der Autokonjunktur in Europa stattgefunden hat. Dabei ist es gut zu wissen, dass es von hier aus zumindest nicht mehr weiter bergab geht – auch wenn das alte Rekordniveau von 16 Millionen Einheiten aus 2007 in West- und Mitteleuropa vielleicht nie wieder erreicht wird. Das Ende des Abstiegs ist nicht nur für die Marken ein Trost, die besonders unter der Euro- Krise zu leiden haben, wie Fiat, Peugeot, Opel oder Ford. Auch Volkswagen und die Premiumhersteller wurden zuletzt nur noch von ihren Überseemärkten in höheren Gewinnsphären gehalten.
In Frankfurt herrscht aber nicht nur wegen der sich abzeichnenden, wenn auch langsamen Erholung der Konjunktur in Europa Aufbruchstimmung. Unter dem Messeturm sind neben Zukunftskonzepten erstmals massentaugliche Serienmodelle zu sehen, die einen Ausblick darauf geben, wie individuelle Mobilität künftig stattfinden kann. Der BMW i3 ist die Spitze dieser Bewegung. Er ist der Rettungswagen eines Autoherstellers, der auch in Zukunft, wenn die Industrie einen CO2-Schnitt von 95 Gramm erreichen muss, noch Modelle wie den X5 und den Sechser bauen und verkaufen will, ohne Hunderte Millionen Euro an Strafzahlungen nach Brüssel überweisen zu müssen. Der VW-Konzern hält mit konventionelleren Konzepten wie dem E-Golf und dem E-Up dagegen. Mercedes folgt mit der B-Klasse, die den Elektroantrieb von Tesla bekommt, einem ähnlichen Weg und verspricht sogar, alles besser zu können als BMW mit dem i3. Opel, so ist zu hören, macht seinen Ampera angesichts der neuen Konkurrenz deutlich attraktiver für seine Kunden.
Nie war der Wettbewerb zwischen den Fahrzeugkonzepten mit Elektro- und Hybridantrieb stärker als auf der IAA 2013. Auch das dürfte den Besuchern in Frankfurt auffallen und im Gedächtnis bleiben. Nicht alle Träume der Aussteller werden in Erfüllung gehen. Ob der Wettbewerb um das beste alternative Fahrzeug das Geschäft belebt, muss sich erst noch zeigen. Wenn die Messebesucher interessiert auf i3 und E-Up schauen, aber mit dem Traum von SUVs wie dem X5 und GLA nach Hause gehen, dann haben einige Autohersteller ein Problem.