Wolfsburg. Wo Käfer drauf steht, muss noch lange nicht Käfer drin sein. Mögen die Fans des Originals oder die Kritiker der neuen Beetle-Generation über die Marketingidee von Volkswagen auch mit dem Kopf schütteln, nett gemeint ist sie trotzdem: Volkswagen bietet den Käufern des neuen Beetle für 49 Euro die Möglichkeit, das Auto mit dem Kosenamenschild in der Landessprache des Kunden zu versehen. Die Heckklappe des Beetle könnten somit beispielsweise Namen wie „Käfer“, „Coccinelle“, „Vocho“ oder „Maggiolino“ zieren. Acht Namen stehen zur Auswahl, auch asiatische. Volkswagen-Chef Martin Winterkorn sieht China nach den USA mittelfristig als zweitgrößten Markt für den Beetle. Für Deutschland wird mit einem Absatz von 20.000 Fahrzeugen pro Jahr gerechnet. Das sind rund doppelt so viele wie bisher.
Dabei setzt man bei Volkswagen auf das originäre Design des Beetle, das mehr männliche Käufer in die Showrooms der VW-Händler locken soll. Der Designchef des Volkswagen- Konzerns, Walter de’Silva, hat sich deshalb komplett von den drei Halbkreisen – Kotflügel vorn, Kuppeldach, Kotflügel hinten – des Vorgängermodells verabschiedet und sich nun fast eins zu eins an der Silhouette des Ur-Käfers orientiert. „Die Form des neuen Beetle ist sportlicher, markanter, maskuliner“, so de’Silva. Doch „Kult allein macht noch kein gutes Auto“, sagt VW-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg. Deshalb legten die VW-Ingenieure bei der Entwicklung besonderen Wert auf eine steife Karosserie, die für besseren Komfort und agileres Handling sorgen soll. Zudem erhielt der neue Beetle eine 84 Millimeter breitere Spur und in der 200-PS-Version nicht nur den Antrieb, sondern auch das Fahrwerk des Golf GTI. „Dies macht en Beetle zum stärksten und schnellsten Serienkäfer aller Zeiten“, so Hackenberg.
Doch damit nicht genug. Auf dem Plan steht eine allradgetriebene R-Version. Sie dürfte ähnlich potent motorisiert sein wie der Golf R (270 PS) und könnte im Hause Volkswagen zu einem preislich attraktiven Konkurrenten für den Porsche Cayman heranwachsen. Der Start des neuen Beetle bei den VW-Händlern ist für den 21. Oktober vorgesehen. Als Einstiegspreis verlangt VW für den 105 PS starken Basisbenziner den vergleichsweise niedrigen Preis von 16.950 Euro – ein Zeichen dafür, dass man Mini Cooper-Kunden locken will. „Wir können den Beetle rund 20 Prozent günstiger anbieten als den Vorgänger“, sagt André Tietje vom Produktmarketing und nennt als Grund verbesserte Produktionsmethoden im mexikanischen Werk Puebla sowie höhere Skaleneffekte. Die Fabrik weist mittlerweile einen Lokalisierungsgrad von 85 Prozent auf. Im Wesentlichen kommen nur noch die Getriebe und ein Großteil der Motoren aus Deutschland.