München. Woran erkennt man ein amerikanisches Auto? Ist es die schiere Größe, der blubbernde V8-Motor, das erdnussbutterweiche Fahrwerk? Das alles können Merkmale sein, doch im maßgeblichen "American-Made-Index" der US-Autowebsite Cars.com zählt etwas ganz anderes: Wo wird das Auto gebaut? Wo wird es verkauft? Woher stammen seine einzelnen Teile? Und siehe da: 2015 war erstmals der Toyota Camry das "amerikanischste" aller Autos.
Die Mittelklasselimousine wird in den US-Werken Georgetown/ Kentucky und Lafayette/Indiana gebaut. Das Werk in Lafayette betreibt Toyota gemeinsam mit Subaru. Allein im November vergangenen Jahres wurden über 31.000 Camry in den USA verkauft, weit mehr als 75 Prozent aller Zulieferteile stammen aus den USA und Kanada.
Die Rangliste der "Made-in-USA"-Pkw wird von Toyota dominiert, denn auf Rang zwei folgt der Minivan Toyota Sienna. Dann erst kommt die US-Marke Chevrolet mit der Corvette, gefolgt vom Honda Odyssey und dem GM-Trio GMC Acadia, Buick Enclave und Chevrolet Traverse. Nur diese sieben Autos finden sich in der Liste, denn nur bei diesen sieben Modellen lag im vergangenen Jahr der Anteil der nordamerikanischen Komponenten bei mehr als 75 Prozent. Der Pick-up Ford F-150, der 2014 das Ranking anführte, ist komplett herausgefallen. Die Wertschöpfung in Nordamerika geht bei den in den USA verkauften Autos generell zurück. Im Jahr 2010 waren im "American-Made-Index" noch 29 Modelle vertreten, allesamt mit mehr als 75 Prozent an heimischen Bauteilen.