Herr Araman, wie laufen die Geschäfte beim Autohus?
Wir hatten schon 2014/2015 einen sehr positiven Geschäftsverlauf. Im laufenden Geschäftsjahr, das im September endet, haben wir das fortgesetzt. Die Umsätze werden erneut um rund zehn Prozent steigen und zwischen 190 und 200 Millionen Euro liegen.Wie sieht es beim Ergebnis aus?
Sehr befriedigend. Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass wir unser Konzept immer mehr in Richtung Privatabnehmer geöffnet haben. In diesem Jahr geht ihr Anteil in Richtung 30 Prozent.Zielt Ihr neuer Platz in Berlin auf Privat- oder Geschäftskunden?
Die Lage in Berlin hilft uns im Privatkundengeschäft. Hoppegarten liegt sehr gut – mit ganz Berlin als Einzugsgebiet und zwischen Wohngebieten.Die Nähe zu den osteuropäischen Märkten könnte auch im Geschäftskundenbereich helfen…
Wenn sich dieser im Moment schwächelnde Markt wieder positiv entwickelt, sicherlich. Wir erwarten, dass wir zwischen 6000 und 8000 Fahrzeuge pro Jahr über diesen Platz handeln werden.Welche Zahlen erwarten Sie zusammen mit Berlin?
Mit dem neuen Standort haben wir eine Vertriebsfläche von rund 200.000 Quadratmeter. Wir halten ab 2017 jährlich 24.000 Fahrzeuge und 270 Millionen Euro Umsatz für realistisch.Sind weitere Standorte in Planung?
Wir beobachten, ob sich Möglichkeiten ergeben, aber im Moment haben wir noch nichts im Auge.Hersteller und große Autohausgruppen setzen verstärkt auf dasGebrauchtwagengeschäft. Wird Ihr Markt enger?
Nein. Unser Hauptgeschäftsfeld sind ehemalige Firmenwagen mit einem Alter von 24 bis 48 Monaten und im Schnitt 110.000 bis 120.000 Kilometer Laufleistung. Das ist ein völlig anderer Markt. Dazu gibt esdann noch reine Exportware, mit Laufleistungen jenseits der 180.000 Kilometer.Woher beziehen Sie Ihre Fahrzeuge?
Aus Leasingbeständen und Kauffuhrparks. Wir vermarkten aber auch immer mehr Fahrzeuge in Kommission für Firmen und bauen das stetig aus. Teilweise beraten wir die Firmen bereits beim Einkauf, weil wir wissen, welche Konfigurationen gut gehen. Das spart später Zeit und Geld.Wie lange ist die Durchlaufzeit eines Fahrzeugs bei Ihnen im Schnitt?
Das ist sehr unterschiedlich. Insgesamt 60 bis 80 Tage. Alle Prozesse sind darauf ausgerichtet, unsere Autos schnell im Internet sichtbar zu machen.Schwächt das Internet mit seiner riesigen Auswahl die Anziehungskraft großer Gebrauchtwagenplätze?
Das stellen wir bis heute nicht fest. Im Privatbereich möchte der Kunde um das Auto herumgehen, und ein Großkunde hat die Gelegenheit, unterschiedlichste Fahrzeuge an lediglich einem Standort zu erwerben.Welche Rolle spielen neue Präsentationsformen im Netz wie Handyvideos, die Verkäufer auf Anfrage drehen?
Ein Handyvideo sagt nichts über den Erhaltungszustand eines Fahrzeugs. Wir haben viel in die Qualität unserer Fotos investiert und sind da gut. Auch Videos werden irgendwann kommen – aber sicher nicht mit dem Handy gedreht.Welche Rolle spielt für Sie aggressives Pricing?
Aggressives Pricing ist von hoher Bedeutung. Wir achten schon im Einkauf darauf, dass die Ware mit attraktivem Verkaufspreis angeboten werden kann. Wir agieren mit Großhandelspreisen, bei denen keine Rabatte gewährt werden können.